Ob Pro oder Anfänger – jeder, der einen Computer selbst bauen will, braucht eine Hauptplatine. Denn auf ihr werden alle einzelnen Komponenten des Rechners angesteckt, damit sie auch zusammenarbeiten können und der PC letztendlich funktioniert. Aber was musst du beim Kauf eines Mainboards eigentlich beachten? Lies weiter und lass es dir von uns erklären!

Was ist überhaupt die Hauptplatine?

Jedes Bauteil im PC hat seine eigene Aufgabe: Der Prozessor führt Rechenoperationen aus, der Arbeitsspeicher ist das Kurzzeitgedächtnis der Maschine, der Lüfter hält alles kühl und das Netzteil versorgt das Geschehen mit Strom. Alles, was letztendlich bei dieser elektronischen Party mitmachen soll, muss an die Hauptplatine angeschlossen werden. Denn auf ihr werden die Datenströme der einzelnen Komponenten verbunden und so verteilt, dass alles da ankommt, wo es hinsoll.

Das heißt aber auch, dass deine Wahl dieses PC-Elements gut überlegt sein muss – nicht jedes Bauteil passt schließlich auf jede Hauptplatine. Also solltest du vor dem Kauf der einzelnen Komponenten auf ihre Kompatibilität achten und danach entscheiden. Um dir diesen Prozess zu erleichtern, erklären wir dir die wichtigsten Kriterien, auf die du Wert legen solltest. Eines der essentiellsten Merkmale ist die Mainboard-Größe – welche genau es gibt und wann sie sinnvoll sind, haben wir dir in einem separaten Beitrag erklärt.

Anschlüsse deiner Hauptplatine

Wie schon erwähnt, ist an der Hauptplatine jedes Modul angeschlossen. Aber einerseits ist nicht jede Komponente essentiell und andererseits gibt es bei den jeweiligen Teilen viele Optionen. Im folgenden Abschnitt stellen wir dir die wichtigsten vor. Danach kannst du dann dein Mainboard nach deinen persönlichen Bedürfnissen und Ansprüchen heraussuchen.

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Die Qual der Wahl: Prozessorsockel und Chipsätze

In deinem Computer ist der Prozessor die zentrale Recheneinheit. Angesteckt wird er durch einen Sockel auf der Hauptplatine. Aber dieser Verbindungspunkt unterscheidet sich nach Hersteller – AMD und Intel – sowie Generation der jeweiligen CPU. Bevor du also dein Motherboard auswählst, musst du schon entscheiden, welchen Prozessor du in deinem PC verbauen willst, damit das gewünschte Produkt auch darauf angebracht werden kann.

Pro Hersteller unterscheiden sich die verschiedenen Generationen durch Leistung und Preis.  Das heißt, dass du dein Produkt genau nach deinen Anforderungen und Verhältnissen auswählen kannst. Also: Schau nach, wie viel Rechenleistung du brauchst, also wie sehr du deinen PC beanspruchen wirst, und suche danach einen Prozessor und dann dein Mainboard aus. Behalte dabei im Hinterkopf, dass der Chipsatz deines Mainboards immer mit dem CPU-Sockel in Verbindung steht. Das heißt, du wählst zuerst deinen gewünschten Prozessor und suchst dann ein dazu passendes Mainboard mit geeignetem Chipsatz.

Bei den Chipsätzen handelt es sich um das Gehirn des Computers. Dieses ist für die Steuerung der einzelnen Komponenten zuständig. Heutzutage reicht der Satz von jedem Motherboard auf dem Markt für den täglichen Betrieb eines Rechners aus. Falls du jedoch Hochleistung erwartest, kannst du trotzdem nach High-End-Hauptplatinen suchen und deren Schnelligkeit erleben. Denn je besser der Chipsatz, desto höher die Rechenleistung. Übrigens entscheidet dein Chipsatz auch, wie viele und welche Anschlüsse dein PC besitzt – dazu aber später noch mehr.

Der passende Arbeitsspeicher für dein Mainboard

RAM ist das Kurzzeitgedächtnis des Computers. Es wird beansprucht, wenn du viele oder rechenintensive Programme benutzt. Dazu zählen vor allem Videobearbeitung und -spiele. Je mehr Arbeitsspeicher im PC verbaut ist, desto weniger Probleme entstehen dir auch bei hoher Beanspruchung. Er muss, wie jede andere Komponente auch, an der Hauptplatine angesteckt werden und deshalb mit ihr kompatibel sein.

Ein Mainboard unterstützt jedoch nur eine gewisse Generation sowie Größe an RAM und besitzt eine feste Menge an Steckplätzen – entweder zwei oder vier. Wenn du also 8 GB Speicher verbauen willst, könntest du, wenn deine Hauptplatine es erlaubt, entweder viermal 2 GB oder zweimal 4 GB verbauen. Schau vor dem Motherboardkauf deswegen unbedingt nach, wie viele Steckplätze dein Mainboard besitzt, wie viel Arbeitsspeicher er maximal zulässt und welche Generation es unterstützt. Willst du mehr erfahren? Unser Blogbeitrag hilft dir, den richtigen PC-RAM zu finden!

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Sound- und Grafikkarten für Mediengenießer

Für Sound und Grafik auf deinem Computer ist auf deiner Hauptplatine eigentlich schon gesorgt. Früher war das nicht so, aber inzwischen haben alle Modelle eingebaute Sound- und Grafikchips, die das regeln. Das heißt: Bei geringen Ansprüchen, also wenn du mit deinem PC nur ab und zu Musik und Videos abspielst und dabei nicht ultrahohe Qualität erwartest, ist dieses Kapitel für dich schon abgehakt.

Wenn du aber exzellenten Ton hören oder aufnehmen willst, macht eine Soundkarte Sinn. Bei Bild- und Videobearbeitung sowie anspruchsvollen Computerspielen wie Doom Eternal, The Witcher 3 oder Battlefield 5 brauchst du meist eine Videokarte. Dabei musst du darauf achten, dass dein anvisiertes Grafikkartenmodell zu deinem Mainboard passt. Denn manchmal ist das Motherboard nicht groß genug für die Karte, manchmal sind nicht die korrekten PCIe Anschlüsse gegeben und manchmal ist einfach nicht genügend Stromversorgung geliefert. Solange du diese drei Punkte beachtest, sollte deinem hochqualitativem Vergnügen jedoch nichts im Weg stehen.

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Weitere Anschlüsse auf der Hauptplatine

Damit das Geschehen im Inneren des Rechners nicht zu heiß wird, müssen Kühler angesteckt werden. Die sitzen meist auf der CPU, manchmal auch auf der GPU und müssen demnach auch zu deiner Hauptplatine und der angeschlossenen Komponente passen. Das heißt: Richte dich nach dem Prozessormodell, wenn du nach einem Kühlungssystem suchst.

Auch Speicherplatz wird auf dem Mainboard angebracht. Hier hast du die Wahl zwischen SSD und HDD. Die HDD-Festplatte ist langsamer, aber bietet dir mehr Speicher für weniger Geld. Schneller ist ein Solid State Drive. Dieser besitzt jedoch weniger GB und kostet in der Regel mehr. Anschließen kannst du sie über SATA-Kabel oder etwaige M.2 Slots deines Motherboards. Willst du mehr darüber erfahren? Auch zu diesem Thema haben wir bereits Beiträge verfasst. Sowohl SSD-Formfaktoren als auch Vorteile von SSD-Festplatten werden hier erläutert.

Nahaufnahme der externen Anschlüsse eines Motherboards, das auf weißem Untergrund liegt

Foto: © Bruno , Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pixabay.com

Des Weiteren gibt es für dich, je nach Hauptplatine, verschiedene Anschlüsse für externe Geräte wie Monitore, Keyboards und sonstiges. Für Bildschirme sollte es an deinem Board HDMI und DisplayPorts geben. Andere Peripheriegeräte kannst du meist über USB oder sogar Thunderbolt anschließen. Für manche Mikros und Kopfhörer musst jedoch du darauf achten, dass die Platine Mikroklinkenanschlüsse bietet. Damit du auch weißt, wo jede Komponente im Mainboard angesteckt wird, schlüsseln wir dir die Bezeichnungen der einzelnen Steckplätze in einer Tabelle auf:

Bezeichnung Anschluss
PCIE Verbindungen über PCI-Express-Kabel wie GPU, Netzwerkkarte, SCSI-Karten, etc.
CPU_FAN, CHA_FAN Anschluss von Prozessor- und Gehäuselüftung
EATXPWR/ATXPWR Verbindung des Netzteils
SATA Verbindung der Festplatten
USB Header USB-Verbindungen
CLRTC “Clear time clock”: Wenn beide Anschlüsse mit einem Jumper verbunden wurden, werden Datum, Uhrzeit und Systemkennwörter zurückgesetzt
AAFP Audioverbindungen außen am Gehäuse
SPEAKER Lautsprecher am Gehäuse für Systemtöne und Warnungen
F_PANEL (PWR_LED, PWR_BTN, HDD_LED, RESET) Für Funktionen am Gehäuse wie Power/Reset-Button und dazugehörige LEDs sowie Festplatten-LEDs, die den an/aus Status anzeigen

Was macht eine Gaming-Hauptplatine besser?

Fragst du dich jetzt, was denn der Unterschied zwischen einem Office-Mainboard und einer Hochleistungs- oder Gaming-Hauptplatine ist? Das ist eigentlich ganz einfach. Motherboards zum Zocken sind technisch optimiert. Einerseits bieten sie dir mehr Anschlüsse als herkömmliche Modelle. Andererseits lassen sie dich allgemein höhere Qualität erfahren.

Das geschieht durch bessere Soundchips, die dir ein hervorragendes Audioerlebnis liefern und hochwertigere Leitungen für mehr Strom an CPU, RAM und GPU. Zusätzlich erhältst du hier ein effektiveres Kühlungssystem, da Gaming-PCs normalerweise stärker beansprucht werden und daher mehr Hitze produzieren.

Darauf musst du beim Einbauen der Hauptplatine achten

Wenn du dich für ein Modell und die dazugehörigen Komponenten entschieden hast, ist es Zeit: Alles wird ausgepackt, verbunden und eingebaut. Aber Vorsicht! Die Hauptplatine wurde dir nicht ohne Grund in einer Anti-Statik-Folie zugeschickt. Wenn sich das Mainboard statisch auflädt, wird es beschädigt. Deshalb solltest du die Platine während des Prozesses zur Sicherheit auf der Folie platzieren, bevor sie letztendlich in ihrem Gehäuse verschraubt wird.

Beim Einbauen selbst kannst du der Anleitung der Hauptplatine folgen. Das heißt: Die einzelnen Komponenten in der richtigen Reihenfolge durch geeignete Kabel und an den richtigen Steckplätzen mit dem Mainboard verbinden. Eventuell musst du manchmal einzelne Bausteine wieder abstecken, damit dir keine Kabel im Weg liegen. Und schon ist dein ganz eigens zusammengestellter Computer vollkommen!

Eine Person steckt vorsichtig, mit zwei FIngern, eine Komponente auf eine Hauptplatine

Foto: © Bruno , Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pixabay.com

Weiterführende Links
www.dirks-computerecke.de/…/mainboard.htm
www.datacenter-insider.de/was-ist-ein-mainboard-a-784777/
www.giga.de/…/mainboard-anschluesse-aufbau-uebersicht-erklaerung-zum-motherboard/
www.only4gamers.de/…/cpu-sockel-uebersicht/
www.pc-magazin.de/…/pc-zusammenbauen-tipps-konfiguration-einsteiger-mittelklasse-gaming-3197462-15535.html
www.crucial.de/…/is-my-ram-compatible-with-my-motherboard
www.praxistipps.chip.de/grafikkarte-und-mainboard-welche-sind-kompatibel_44076
www.pcgames.de/…/Kaufberatung-Marktuebersicht-Sockel-AMD-AM4-Intel-1151-v2-1272994/2/
manuals.plus/…/motherboard-manual