Der PC-RAM ist essenziell, damit deine Programme am Rechner flüssig laufen. Doch wie macht er das eigentlich? Welche Prozesse stecken dahinter und wie findest du das richtige Modell? Wir beantworten diese Fragen, geben dir Entscheidungshilfen beim Arbeitsspeicherkauf und zeigen, was die virtuellen Alternativen können. Lies hier weiter!

Was bedeutet PC-RAM und was ist seine Aufgabe?

Grundlegend steht RAM erst einmal für „Random Access Memory,“ also zu Deutsch so viel wie zufällig genutzter Speicher. Doch was verbirgt sich wirklich hinter diesem PC-Teil? Der Arbeitsspeicher ist dafür zuständig, deine Daten zwischenzuspeichern und weiterzuleiten. Wenn also verschiedene Programme ihre Daten an ein Hardwareteil, zum Beispiel den Prozessor, senden, geschieht das immer mit Zwischenstopp beim PC-RAM.

Auf dem Arbeitsspeicher liegen sozusagen also Daten bereit, die du jederzeit abrufen kannst. Umso mehr Speicher er entsprechend hat, desto größer auch das Datenvolumen, was du nutzen kannst. Machen wir das einmal an einem Beispiel fest: Du öffnest dein Schreibprogramm. Nun kannst du einen Text verfassen, diesen formatieren und so weiter. Damit das alles flüssig abläuft, werden beim Starten der Anwendung Daten im Arbeitsspeicher hinterlegt.

Bedeutet also: Mehr RAM sorgt dafür, dass die Arbeitsprozesse schneller vonstattengehen – richtig? Jein. Denn jede Anwendung benötigt nur ein definiertes Speichervolumen. Abhängig ist die Schnelligkeit also zuerst einmal davon, was du mit deinem Computer machst. Das wiederum definiert die Anzahl und die benötigte Größe deiner RAM-Riegel.

Warum du einen Arbeitsspeicher brauchst

Der PC-RAM wird immer in die vorgesehenen Slots auf dem Mainboard gesteckt. Hier handelt es sich um längliche, schmale Schlitze in denen die essenziellen Kontakte sitzen. Seine Verwendung ist vor allem notwendig, um die Festplatte und den Prozessor zu entlasten. Doch wie?

Die CPU hat einen eigenen Zwischenspeicher, den Cache. Hier werden ebenso Daten aufbereitet. Jedoch ist dieser nur sehr begrenzt, weswegen diese Informationen anschließend an den Arbeitsspeicher weitergegeben werden. Diesen kannst du dir ein wenig vorstellen, wie das Kurzzeitgedächtnis des Menschen. Er verarbeitet die Daten schnell und gibt sie später an die betreffende Stelle weiter.

Fragst du dich jetzt, ob diese Aufgabe nicht auch die Festplatte, die ja selbst auch ein Speichermedium ist, übernehmen könnte? Ja, in der Theorie wäre das so. Jedoch sind die Speichereinheiten dieser deutlich langsamer – selbst bei einer SSD. Das würde für dich heißen, dass deine Programme wahrnehmbar länger laden würden und Prozesse allgemein weniger flüssig ablaufen.

Welche Arbeitsspeicher gibt es?

Im Grunde wird der PC-RAM maßgeblich aufgrund von drei Größen unterschieden: dem Speichervolumen, der Taktfrequenz und der Generation. Typischerweise sprechen wir, wenn wir Arbeitsspeicher meinen, von DDR-RAM. Diese Riegel übertragen immer doppelt so viele Daten im Verhältnis zur Taktfrequenz – daher auch der Name: Double Data Rate.

Inzwischen finden sich in den meisten Computern DDR3-, DDR4- oder DDR5-RAM. Die Zahl gibt dabei im Grunde die Generation an. Während der DDR3-Riegel schon 2010 auf den Markt kam, folgte DDR4 2014 und DDR5 2021. Mit jedem neuen Zeitalter verbesserten sich die Übertragungsraten und höhere Kapazitäten wurden möglich. Die einzelnen Riegel sind daher auch nicht miteinander kompatibel.

Neben der Generation wird die Taktfrequenz in MHz angegeben. Diese macht eine erste Angaben über die Leistung deines Arbeitsspeichers. Umso höher diese Zahl, desto mehr Daten können gleichzeitig verarbeitet werden. Das Speichervolumen in GB hingegen zeigt an, wie viele Informationen zwischengespeichert werden können.

Welcher PC-RAM ist der Richtige für dich?

Zunächst einmal ist für deinen PC-RAM-Kauf entscheidend, wie du deinen Rechner nutzt. Denn daraus leitet sich das Speichervolumen ab. Die Taktfrequenz wie auch die Generation ist erst einmal zweitens. Denn auch heute noch kannst du beispielsweise mit DDR3-Modulen problemlos neue Gametitel spielen – solange ausreichend Speicher vorhanden ist. Wir haben hier also einmal eine erste Übersicht zusammengestellt, welcher Arbeitsspeicher, wann sinnvoll ist:

Anwendungstyp Programme Speichervolumen
Gelegenheitsnutzer E-Mail, Internet, Musik 2, eher 4 GB
Office-Nutzer zusätzlich Textprogramme und Office-Anwendungen, Videoplattformen 4 GB
Kreative außerdem Grafikprogramme, Video- und Bildbearbeitung 8 GB
Gelegenheitsspieler gelegentlich auch Spiele mit mittlerer bis hoher Leistung 8 bis 16 GB
Grafikdesigner Zudem 3D-Modelling, Grafikdesign, Multimedia-Bearbeitung 16 bis 32 GB
Gamer auch leistungsstarke Spiele 16 bis 32 GB
Programmierer / Architekten Materialsimulation, Datenbankentwicklung 64 GB

Hast du dich in dieser Liste wiedergefunden? Perfekt, dann weißt du inzwischen, welches Speichervolumen du brauchst. Grundsätzlich gilt zudem, wie fast überall im technischen Bereich, dass es sich durchaus lohnt, in die neuere Hardware-Generation zu investieren. Denn hiermit bist du einfach für eine längere Zeit gerüstet. Jedoch ist der DDR4 und erst recht der DDR5 PC-RAM noch deutlich teurer als die DDR3-Variante.

Höhere Taktfrequenzen helfen im Übrigen dahingehend, dass du damit auch mehr multitasken kannst. Gerade wenn du also mehrere Anwendungen zugleich laufen hast, solltest du ein Auge auf diesen Wert werfen. Zudem muss natürlich auch deine restliche Hardware zum Arbeitsspeicher passen – dazu aber gleich mehr.

Einige Mitarbeiter sitzen vor Rechnern in einem Büro

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Was musst du bei der RAM-Wahl beachten?

Wir haben schon erwähnt, dass die RAM-Riegel ihren Platz direkt auf dem Mainboard haben. Entscheidend ist es darum auch, dass die beiden Hardwareteile zueinander passen. Die Hauptplatinen sind immer so ausgelegt, dass eine spezielle Generation darauf passt und haben eine begrenzte Anzahl an Steckplätzen. Zudem können Motherboard und CPU immer nur begrenzt Taktfrequenzen verarbeiten – übersteigt dein Arbeitsspeicher diese, ist das verschwendet.

Außerdem kann es natürlich auch passieren, dass durch den Aufbau deines Gehäuses Einschränkungen bestehen. Das bedeutet zum Beispiel, dass die Riegel nur eine bestimmte Höhe haben dürfen. Hast du ein Case mit einem Fenster, willst du vielleicht auch eine Variante mit RGB-Beleuchtung wählen. All das ist möglich, sollte aber vor dem Kauf unbedingt bedacht werden, damit du auch die richtige Entscheidung treffen kannst.

Wie viele PC-RAM-Riegel sind sinnvoll?

Hast du nur zwei oder vier Steckplätze auf deinem Mainboard für den Arbeitsspeicher? Dann sollte es doch sinnvoll sein, mit diesen sparsam umzugehen und lieber nur einen Riegel zu verwenden, der dafür ein hohes Speichervolumen mitbringt – oder? Tatsächlich ist das so nicht richtig. Denn der sogenannte Mehrkanalbetrieb sorgt dafür, dass du die Transferrate der Daten deutlich erhöhen kannst.

Das bedeutet konkret, dass du mehr Anwendungen gleichzeitig öffnen und verschiedene Rechenprozesse durchführen kannst. Lässt du zum Beispiel ein Video rendern und willst in der Zeit ein Game spielen, macht der Mehrkanalbetrieb das möglich. Hier werden bis zu vier Riegel gleichzeitig angesprochen, anstatt die gesamte Leistung auf einen zu fokussieren.

Willst du diese Funktion nutzen, ist es am besten, wenn du zwei bis vier baugleiche PC-RAM-Riegel kaufst. Die Anzahl hängt dabei von den Voraussetzungen ab, die dein Mainboard und die CPU bieten. Denn nicht alle sind für den Quad-Channel-Betrieb geeignet. Zudem musst du darauf achten, die richtigen Steckplätze zu besetzen. Diese findest du am besten im Handbuch deines Motherboards heraus.

Arbeitsspeicher aufrüsten – was beachten?

Hast du noch einen alten Rechner vor dir stehen, der anfängt langsam zu werden und sich gefühlt beim Öffnen jeder Anwendung erst einmal aufhängt? Dann ist es wohl an der Zeit den PC-RAM aufzurüsten. Dabei solltest du im Grunde vor allem die Faktoren oben beachten. Am besten passt der neue Riegel zum alten, falls du diesen behalten möchtest.

Sind alle Steckplätze bereits belegt, solltest du die jeweiligen Riegel auf die nächsthöhere Stufe aufrüsten. Statt zwei 4 GB Modulen verwendest du also zwei 8 GB Riegel. So kannst du auch weiterhin die Dual-Channel-Technologie nutzen. Zudem kannst du deinen RAM auch mittels virtuellem Arbeitsspeicher erweitern. Hierbei handelt es sich um eine Softwarelösung, die Speicherengpässe ausgleichen kann.

Jedoch musst du dich bei dieser Methode auf Geschwindigkeitseinschränkungen einstellen. Denn die Daten werden stetig zwischen dem physischen und virtuellen Speicher hin- und hergesendet. Das verlängert den Abrufprozess. Ähnliches gilt übrigens auch für USB-RAM, welcher, wie der Name schon impliziert, per USB angeschlossen wird. Dieser ist zwar etwas schneller als die virtuelle Variante, kann aber lange nicht mit den Riegeln mithalten. Er wird in der Regel nur bei Laptops und Mikro-PCs eingesetzt.

Drei Kinder schrauben an einem Computer

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Den richtigen PC-RAM finden

Nun weißt du, wie viel Speichervolumen dein neuer RAM mitbringen sollte und dass du beim Einbauen am besten auf die Dual-Channel Technologie zurückgreifst. Mit diesen Spezifikationen sollte es kein Problem mehr sein, den richtigen Arbeitsspeicher zu finden. Großartige Modelle für jeden Einsatzbereich findest du bei uns im okluge Online-Shop. Schau dich einfach einmal um!

Weiterführende Links
www.crucial.de/…/how-much-memory-required
www.harlander.com/…/arbeitsspeicher-wie-viel-ram-brauchen-sie-wirklich-im-jahr-2021-ein-ratgeber/
www.pcgameshardware.de/ram-vergleich-wie-viel-arbeitsspeicher-brauche-ich
www.computerweekly.com/…/Virtueller-Arbeitsspeicher
www.chip.de/pc-mit-usb-stick-beschleunigen-so-gehts_10090