Das digitale Zeitalter bietet dir eine Reihe an Möglichkeiten, Daten abzuspeichern und abzurufen. Aber welches Speichermedium ist das richtige für dich? Wir erklären dir die Vorteile von SSD vs. HDD sowie Hybrid-Modellen, damit du die richtige Entscheidung triffst. Lies hier weiter und erfahre mehr!

HDD – die herkömmliche Festplatte

Das älteste System sind herkömmliche Festplatten, auch HDD (Hard Disk Drive) genannt. Es handelt sich um eine mechanische Art der Datenspeicherung, die schon seit dem Jahr 1956 existiert. Deine Daten befinden sich hier auf rotierenden Magnetscheiben, die durch Änderungen in der Magnetisierung von Köpfen (winzigen Elektromagneten) beschrieben und gelesen werden können. Entscheidest du dich für solch ein Modell, solltest du es nicht über 80% befüllen: Die Scheiben werden zirkular von innen nach außen beschrieben und verlangsamen sich demnach, sobald die äußersten Restplätze genutzt werden müssen.

Eine HDD-Festplatte. Man sieht die rotierende Drehscheibe sowie die Lese- und Schreibköpfe.

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Aus der beweglichen Bauweise ergeben sich sowohl Vor- als auch Nachteile. Der Bauteil ist extrem stoßempfindlich – große Ruckel können die Schreib- und Leseköpfe beschädigen. Gleichzeitig ist die natürliche Lebensdauer relativ lang: Durch die Möglichkeit, Daten spezifisch abzurufen und zu speichern (ohne andere Elemente der Magnetscheibe abzunutzen), erfährt eine Festplatte relativ wenig Verschleiß. Ewig halten sie jedoch nicht, da die Magnetfelder nach einiger Zeit ihre Polarisierung wechseln. Bis zu 10 Jahre versprechen viele Hersteller.

HDDs sind relativ langsam, da die Magnetscheiben zu den Köpfen rotieren müssen, um die gewünschten Daten abzurufen. Auch benötigt dieser Prozess Strom und kreiert Geräusche sowie Hitze, die zu Abnutzung führen kann. Da sie jedoch nicht auf teuren Chips basieren, sind sie im Vergleich zu SSDs sehr günstig.

SSD – für schnelle Computer

SSD (Solid State Drive) basiert auf Flash-Technologie. Hier rotieren keine beweglichen Teile mehr, stattdessen werden die Daten in spezifischen Zellen auf Speicherchips gelagert. Es gibt drei Arten dieser Zellen. Single-level-cells (SLC) können nur ein Bit pro Zelle speichern. Das macht sie schnell, aber auch teuer – der Datenträger muss nicht erst identifizieren, welche der gespeicherten Bits ausgewählt wurden. Multi-level-cells speichern bis zu zwei Bits pro Zelle und bieten so Platz für größere Datenmengen, leiden aber unter denselben Nachteilen wie Triple-level-cells. Diese lassen dich 3 Bits pro Zelle speichern und sind daher auch für hohe Speichergrößen relativ preiswert. Sie sind jedoch auch langsamer, unpräziser und verbrauchen mehr Strom, was zu einer etwas kürzeren Lebensdauer führt.

Die Funktionsweise von SSDs deutet schon ihre Vorteile an: Sie arbeiten sehr schnell – deshalb verwenden viele Nutzer sie auch als Systemlaufwerk. Gleichzeitig ist es etwas riskant, wichtige Daten auf solch einem Speicher zu verwahren, denn jeder Speicherchip hat eine begrenzte Anzahl an Schreibzyklen. Bei regelmäßiger, starker Nutzung kann das zu Datenverlust führen. Noch mehr Vor- und Nachteile erfährst du in unserem Beitrag “Wieso brauche ich eine SSD Festplatte”. Brauchst du Informationen zur Installation einer SSD, dann lies unseren Post zum Thema “SSD Formfaktoren und Anschlüsse”!

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SSD vs. HDD: Welches System für welche Situation?

Bei der Wahl zwischen SSD vs. HDD kommt es vor allem auf deinen Verwendungszweck an. Arbeitest du an Foto- oder Videobearbeitung, gibt es durchgehend intensiven Datenverkehr. Dafür sind SSDs eher ungeeignet, da jeder Schreib- sowie Löschvorgang die Speicherzellen abnutzt und die Lebensdauer senkt. Zudem sind HDDs preiswerter. Benötigst du also viel Speicherplatz, lohnt es sich, die billigere Route zu gehen.

Bist du regelmäßiger Gamer oder magst es einfach, wenn die Prozesse auf deinem Computer schnell verlaufen, ist SSD die geeignete Wahl. Denn der Datenzugriff dauert hier im Schnitt nur 0,1 Millisekunden (im Vergleich zu 20-40 Millisekunden bei HDDs). Zudem hast du hier die Wahl zwischen kompakteren Modellen, die außerdem noch lautlos funktionieren. Auch als Systemlaufwerk empfehlen wir eine SSD – das Hochfahren des PCs geht damit mindestens doppelt so schnell.

Die dritte Lösung: Hybridsysteme

Hybridmodelle kombinieren die Vorteile von beiden Varianten. Es gibt dabei zwei verschiedene Systeme. Dual-Drive kombiniert zwei Festplatten auf deinem Computer (eine SSD, eine HDD), indem die SSD als Cache deine oft genutzten Inhalte kopiert und bereithält. Solid-State-Hybridsysteme (SSHD) integrieren die beiden Laufwerke physisch zu einem neuen Ganzen: Sie verbauen einen Flash-Speicher in einer Festplatte.

Erwirbst du solch ein Modell, musst du dich nicht zwischen SSD vs. HDD entscheiden: Du erhältst die Vorteile von beiden. Anwendungen und Reboots laufen schnell, während der Preis zwischen den beiden herkömmlichen Systemen steht. Nur das Bearbeiten und Abspeichern von Dateien bleibt bei der etwas langsameren Geschwindigkeit von HDDs. Alles in allem kommst du bei einer SSHD im Durchschnitt auf eine Leistungssteigerung von ca. 20%.

Letztendlich ist bei der Gegenüberstellung von SSD vs. HDD (auch mit Einbezug von Hybridmodellen) dein Nutzerverhalten der wichtigste Aspekt. Hast du vor, stundenlang Videos zu bearbeiten? Dann nutze eine HDD. Stören dich mechanische Geräusche und langsame Anwendungen? Dann wähle eine SSD. Ist dir ein niedriger Preis wichtig, aber du wünschst dir trotzdem ein schnelles System?  Dann probiers mit einer Hybridlösung. Nur eines ist übergreifend relevant: Wenn du dich für eine Low-End Variante entscheidest, ist die Lebenserwartung geringer. Wenn dir deine Daten also wichtig sind, solltest du ein bisschen mehr investieren.

Weiterführende Links
www.storage-insider.de/was-ist-eine-festplatte-ein-hard-disk-drive-hdd-a-3a05214b47c648492f6478a4b7532b36/
www.michael-telecom.de/ssd-oder-hdd-wo-liegen-die-vor–und-nachteile
www.guide.directindustry.com/de/die-richtige-wahl-einer-festplatte/
www.wintotal.de/hybrid-festplatte/
www.biteno.com/was-ist-eine-ssd/