Das Prinzip dahinter ist ganz einfach. Es gibt bei Tastaturen für den Computer – wie bei vielen anderen Gebrauchsgegenständen auch – verschiedene Ausführungen die sich besonderen Anforderungen anpassen. Welche das genau sind und worin sie sich unterscheiden erfährst Du in diesem Beitrag. Ich verspreche Dir, dass Du danach mit Leichtigkeit entscheiden kannst, zu welcher Art von Gaming-Tastatur Du greifst!

Worin liegt der Unterschied zu normalen Tastaturen?

Im Gegensatz zu mechanischen Tastaturen haben die sogenannten „Rubberdome“ (was nichts weiter als Gummikuppel bedeutet) eine Art Gumminoppe unter der Taste selbst versteckt. Beim Betätigen der Taste wird diese Noppe nach unten gedrückt – löst den Kontakt und damit die Eingabe aus – und schnippt wieder zurück in die Ausgangsposition, womit auch die Taste selbst in die Ausgangsposition gelangt.

Theoretisch sind durch diese Konstruktion Rubberdome Tastaturen sehr leise – wobei in der Praxis trotzdem große Unterschiede existieren. Diese Bauweise ist definitiv günstiger in der Herstellung als eine mechanische Tastatur, hat aber auch seine Nachteile. Die Gumminoppen nutzen sich schneller ab, verlieren also ihre Federwirkung.

Schlussendlich ist die Lebensdauer der Tastatur dadurch geringer. Man geht in der Regel davon aus, dass mechanische Tastaturen im Vergleich mit Rubberdome-Varianten ca. das 10-fache der Tastenanschläge ertragen. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Taste immer komplett eingedrückt werden muss um die Eingabe auszulösen. Die Belastung für Hand und Gelenke ist so gerade bei Vielschreibern oder beim Gaming hoch.

Mechanische Tastaturen sind anstelle einer Gumminoppe mit einer aufwendigeren Kunststoffkonstruktion unter jeder Taste ausgestattet. Beim Drücken der Taste wird ein Kunststoffelement auf eine Feder gedrückt und löst dadurch die Eingabe aus. Durch den Widerstand der Feder wird die Taste ausgelöst, bevor sie ganz durchgedrückt ist und gibt diesen Kontakt auch gut spürbar an den Nutzer weiter. Es ist dadurch weniger Kraftaufwand nötig und nach kurzer Eingewöhnungszeit lässt sich wesentlich belastungsärmer tippen als auf einer Rubberdome-Tastatur.

Ein letzter – nicht unwesentlicher Faktor ist das sogenannte Ghosting. Damit ist gemeint, dass beim Drücken von mehreren Tasten auf Rubberdome Tastaturen nur 3-6 Tastenanschläge registriert werden können. Besonders wenn in hitzigen Gefechten mehrere Tasten schnell hintereinander gedrückt werden müssen, passiert es häufig, dass einige Tastenanschläge gar nicht registriert werden. Bei mechanischen Tastaturen passiert dies nicht, da jede Eingabe verarbeitet wird – es werden also alle Anschläge registriert, auch wenn du alle Tasten gleichzeitig drückst.

Mehr interessante Lesetipps und persönliche Produktempfehlungen erhältst du in unserem monatlichen Newsletter. Abonniere jetzt!

Das Wichtigste zu mechanischen Schaltern

Je nach Bauart der mechanischen Schalter ändert sich der Druck, der nötig ist um die Taste auszulösen und der Weg, den der Schalter zurücklegen muss bevor ein Signal gesendet wird. Auch die Lautstärke der Tastenanschläge variiert von Schalter zu Schalter.

Um nun herauszufinden, welcher Schalter für Dich der Richtige ist, empfiehlt es sich beispielsweise in einen Elektronikmarkt zu gehen, und auf ein paar Tasten herumzuklimpern. Auch wenn der Mitarbeiter dir vielleicht nicht wirklich eine sinnvolle Auskunft geben kann, versuche einfach herauszufinden, wie der Schalter heißt, der sich für Dich am besten anfühlt.

Wieso sind die Schalter gefärbt?

Die Firma Cherry ist der am weitesten verbreitete Produzent von Schaltern (Switches) für mechanische Tastaturen. Um sofort zu erkennen, welche Druckkraft zum Betätigen nötig ist und wie weit sich die Taste herunterdrücken lässt, hat Cherry die verschiedenen Schalter gefärbt.

Man sieht so also auf den ersten Blick nachdem man die Tastenkappe abgenommen hat, um welchen Schalter es sich handelt. Die Unterscheidung verschiedener Schalter nach Farben hat sich auch bei anderen Herstellern wie z.B. Razer durchgesetzt, die ihre eigenen Switches produzieren.

Taktil oder Linear?

Der Hauptunterschied zwischen taktilen und linearen Modulen liegt im Gefühl. Während lineare Module sich gefühlt sanfter drücken lassen und kein/kaum hör- und spürbares Feedback beim Betätigen geben, sorgt die taktile Variante für einen fühlbaren Widerstand beim Drücken und ein leichtes Klicken, dass den Tastenanschlag verdeutlicht. In der Regel geht man davon aus, dass lineare Module am besten für Gaming geeignet sind, da sich die Tastatur sehr schnell bedienen lässt. Jedoch lieben auch einige Gamer gerade den spürbaren Widerstand und das Klickgeräusch, welches ursprünglich für Schreiber entwickelt wurde.

Das Innere eines mechanischen Schalters

Welcher Schalter ist der Richtige für mich?

Das ist – wie bereits erwähnt natürlich Geschmackssache. Die linearen Module empfehlen sich aufgrund ihrer Eigenschaften allerdings am meisten fürs Gaming. In der folgenden Tabelle findet sich eine Übersicht über die gängigsten Schalter, die derzeit verbaut werden.

SchalterArtDruckkraftTastenwegAuslöserKlickam besten für?
Cherry MX BlackLinear60 g4,0 mm2,0 mmneinAllrounder
Cherry MX RedLinear40 g4,0 mm2,0 mmneinGamer
Cherry MX brownTaktil45 g4,0 mm2,0 mmneinAllrounder
Cherry MX BlueTaktil50 g4,0 mm2,2 mmjaSchreiber
Razer Green SwTaktil50 g4,0 mm1,9 mmjaGamer
Razer Orange SwTaktil45 g4,0 mm1,9 mmneinGamer
Razer Yellow SwLinear45 g3,5 mm1,2 mmneinGamer
Logitech Romer-G Tak.Taktil45 g3,2 mm1,5 mmneinGamer
Logitech Romer-G Lin.Linear45 g3,2 mm1,5 mmneinGamer
Logitech GX BlueTaktil50 g4,0 mm1,9 mmjaAllrounder
Kailh QS21 SteelseriesLinear45 g3,0 mm1,5 mmGamer

Wer schreibt: Hannes (Gaming-Experte)