Nicht wenige von uns verbringen mehr als die Hälfte des Tages vor einem Computerbildschirm. Im Büro erfüllst du daran deine Arbeiten, am Abend zockst du und am Wochenende bearbeitest du deine Streams: Wofür auch immer, er ist an jedem Schreibtisch ein Muss. Doch ist der beste Monitor für dich der Gleiche wie für mich? Der höchsten Wahrscheinlichkeit nach nein. Wir verraten darum, welche Größen es bei der Desktop-Wahl zu beachten gilt und wie du das passende Modell für deinen Alltag findest!

Die Grundlage des besten Monitors: das Panel

Die Basis eines jeden Computerbildschirms bildet das Panel. Dabei handelt es sich um die Fläche, auf die wir im Endeffekt schauen. Es ist entscheidend dafür, was ein Monitor am Ende überhaupt leisten kann – es gibt sozusagen die Grenzen der Bildqualität, Reaktionszeit und Co. vor. Wir wollen dir hier darum einmal die vier beliebtesten Optionen vorstellen:

Vorteile Nachteile
TN
  • schnelle Reaktionszeiten
  • günstig in der Anschaffung
  • Blickwinkel determiniert die Farb- und Kontrastdarstellung (hebt sich bei Curved-Modellen etwas auf)
VA
  • sehr gute Kontrastdarstellung
  • relativ günstig
  • ggf. Probleme mit Black-Level-Smearing (Pixel laden nicht schnell genug von hell nach dunkel und wieder zurück)
IPS
  • sehr hohe Blickwinkelstabilität
  • akkuratere Farbdarstellung als bei TN- und VA-Panels
  • Reaktionszeiten bis 240 Hz
  • Helligkeiten und Kontraste geringer als bei VA- und OLED-Panels
OLED
  • sehr schnelle Reaktionszeiten
  • hohe Bildqualität
  • Pixel können sich mit der Zeit einbrennen, wenn sie lange dargestellt werden
  • sehr teuer

Aus diesen Vor- und Nachteilen lassen sich einige Ergebnisse ableiten. Der günstigste Kandidat auf unserer Liste ist das TN-Panel. Doch dieses überzeugt nicht nur, wenn du eine größere Masse an Bildschirmen benötigst – zum Beispiel im Großraumbüro. Die geringen Reaktionszeiten haben es lange Zeit zu einem Spitzenreiter im Bereich Gaming gemacht. Jedoch können IPS- und OLED-Panels hier inzwischen gleichziehen. Beide verfügen dafür über eine deutlich bessere Bildqualität in Bezug auf die Farb- und Kontrastdarstellung.

Größtes Manko der OLED-Bildschirme? Wenn du lange auf das gleiche Bild schaust, brennen sich die Pixel ein. Diese, übrigens sehr kostspieligen Modelle, eignen sich also nur rein zum Zocken oder Filme gucken, wo also die Darstellungen ständig wechseln. Ein guter und nicht zu teurer Kompromiss ist das VA-Panel. Gerade wer etwas sucht, an dem er multitasken kann, für den wird das der beste Monitor sein.

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Für ein scharfes Bild: Auflösung & Pixeldichte

Während das Panel entscheidend für die Farb- und Kontrastdarstellung ist, nützt es nichts, wenn nicht ausreichend Pixel verfügbar sind. Denn aus diesen setzt sich im Grunde das Bild zusammen. Inzwischen gilt 4K als Goldstandard der Bildschirmauflösung. Doch wusstest du, dass der beste Monitor nicht immer über diese High-End-Resolution verfügen muss?

Der Grund ist einfach: Ist der Bildschirm zu klein, kann er die Pixel nicht gut genug abbilden. In der Regel wird das Bild dann runterskaliert und wirkt für den Betrachter klein und undeutlich. Umgekehrt erscheinen zu geringe Auflösungen auf zu großen Bildschirmen unscharf und verschwommen. Wichtig ist also, dass die beiden Werte aufeinander abgestimmt sind. Einige Richtwerte dazu haben wir in der folgenden Tabelle zusammengefasst:

Bildschirmdiagonale Auflösung
bis 21.5″ HD (1024 x 768 px), Full HD (1920 x 1024 px)
22″ bis 24″ Full HD (1920 x 1024 px), WUXGA (1920 x 1200 px), WQXGA (2560 x 1536 px), WQHD (2560 x 1440 px)
25″ bis 30″ WQHD (2560 x 1440 px), WQXGA (2560 x 1536 px), UWQHD (3440 x 1440 px)
32″ bis 38″ QHD+ (3840 x 2160 px), 4K UHD (3840 x 2160 px)

Egal, welcher am Ende für dich der beste Monitor ist, eins wollen wir hier noch anmerken: Je höher die Auflösung ist, desto mehr Leistung braucht sie auch. Willst du ein Bild in 4K darstellen, wird der On-Board-Grafikchip wohl nicht mitziehen können. Jetzt muss also noch eine hochwertige Grafikkarte her. Diese wiederum braucht die passende Hauptplatine und die entsprechende Stromversorgung. Aus dem Bildschirmkauf kann dadurch schnell eine scheinbar endlose Schleife an Kosten entstehen.

Der beste Monitor für Gaming: Reaktionszeit & Bildrate

Standardmäßig werden Monitore mit einer Bildwiederholrate von 60 Hertz gebaut. Diese ist für Office-Anwendungen wie die Bildbearbeitung völlig ausreichend. Der Grund? Das Bild bewegt sich in kurzer Zeit meist nur geringfügig, es muss also kaum Veränderung dargestellt werden. Gleiches gilt prinzipiell auch für die Reaktionszeiten. Diese bewegen sich bei herkömmlichen Desktops um die 10 Millisekunden – für die normalen Arbeiten ist das kaum spürbar.

Schnelle Bildwechsel, schnellere Reaktionen

Anders beim Gaming, konkreter bei High-FPS-Spielen. Denn hier kann tatsächlich jede Millisekunde entscheidend sein, damit du wirklich gut zielen kannst. Jetzt könntest du meinen, dass der beste Monitor also eine möglichst hohe Frequenz und geringe Reaktionszeit mitbringen sollte. In der Theorie ist das richtig. Jedoch gibt es hier zwei Einschränkungen.

Während viele Hersteller zwar mit Reaktionszeiten von 1 ms werben, sind diese momentan eigentlich nicht erreichbar. Sie werden unter optimalen Bedingungen getestet. Realistisch gesehen, erwarten dich eher 4 ms – jedoch immer noch ein hervorragender Wert, der dir ermöglicht deine Ziele schnell zu erfassen und anzuvisieren.

Bei der Frequenz solltest du, falls du Games wie CS:GO, Battlefield, PUBG und andere Shooter spielst, auf mindestens 144 Hz setzen, um ein wirklich flüssiges Bild angezeigt zu bekommen. Auch 240 Hz sind eine sehr gute Option. Alles darüber ist jedoch für das menschliche Auge nicht mehr im sichtbaren Bereich.

G-Sync und FreeSync für ein besseres Bild

Doch nur, weil du einen Bildschirm mit 144 Hz und einer (angegebenen) Reaktionszeit von 1 ms besitzt, bedeutet das noch nicht, dass dich Screen Tearing, Ruckler und Co. kaltlassen. Das Problem liegt dann meist an der Verbindung zwischen der Grafikkarte und dem Monitor. Konkreter: Die Bildwiederholrate und die Reaktionszeiten im Bildschirm sind feste Werte. Die Ausgabe der Grafikkarte variiert aber abhängig davon, was gerade passiert.

Sind die ausgegebenen FPS der Grafikkarte zu hoch, kann es zum Screen Tearing kommen. Hier überlagern sich sozusagen die Bilder und du nimmst es als Cut in deinem Bild wahr. Werden geringere FPS von deiner GPU ausgegeben, als dein Monitor eigentlich darstellt, äußert sich das in Form von Rucklern.

Doch wie kannst du das umgehen? Die Hardware-Giganten AMD und Nvidia haben eine Lösung vorgestellt: G-Sync (Nvidia) und FreeSync (AMD). Diese heben die festen Werte des Monitors auf und machen es möglich, dass sich diese stattdessen deiner GPU anpassen und sich dynamisch mitbewegen. Untereinander sind die Systeme übrigens nur teilweise kompatibel. Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest du also einen Bildschirm mit der entsprechenden Technologie passend zu deiner Grafikkarte kaufen.

Der beste Monitor ist ein ergonomischer

Wir haben schon einen ganzen Beitrag zu Ergonomie am Arbeitsplatz geschrieben. Während wir darin auf den gesamten Schreibtisch eingehen, wollen wir uns hier einmal wirklich auf den Bildschirm fokussieren. Denn auch die Wahl des richtigen Modells kann einiges dazu beitragen, dass du lang und komfortabel davor sitzen kannst. Entscheidend dafür sind im Grunde vier Faktoren: die Bildschirmgröße und -höhe sowie der Betrachtungsabstand und die Wölbung.

Der beste Monitor sollte immer höhenverstellbar sein – egal in welchem Bereich du ihn anwenden willst. Denn so kannst du ihn jederzeit auf deine Sitz- und Schreibtischhöhe anpassen. Wichtig dabei: Dein Blick sollte möglichst leicht nach unten geneigt sein – also den Mittelpunkt des Bildschirms anvisieren. Das entspannt den Nacken am meisten und vermeidet Muskelschmerzen. Zudem gilt: Größer ist besser, aber nur in Maßen. Diese Maße hängen davon ab, wie weit entfernt du von deinem Desktop sitzt:

Bildschirmdiagonale Betrachtungsabstand
Bis 21.5″ 40 bis 50 cm
22″ bis 24″ 50 bis 70 cm
25″ bis 30″ 70 bis 100 cm
32″ bis 38″ 100 bis 150 cm

Sitzt du zu nah an einem zu großen Bildschirm, erkennst du nicht mehr das Gesamtbild. Bist du zu weit entfernt, wirst du ständig die Augen zusammenkneifen müssen. Um dir einen besonders natürlichen Eindruck zu verleihen, können Curved-Monitore eine gute Wahl sein. Während diese bei 2D-Office-Programmen eher zu Verwirrung führen, helfen sie bei dreidimensionalen Games dich richtig hineinzuversetzen. So wirkt die Umgebung nämlich gleich viel natürlicher.

Strom und mehr: Was der Monitor noch draufhaben sollte

Im Grunde reichen die vorherigen Faktoren für eine fundierte Entscheidung aus und du wirst so den besten Monitor für dich finden. Jedoch können einige äußere Eigenschaften ebenfalls eine Rolle spielen. Zum einen ist da die Energieeffizienz. Die meisten neuen Modelle punkten mit einem geringen Stromverbrauch und sind dahingehend optimiert. Wirf am besten dennoch einen kurzen Blick auf die angegebenen Werte. Generell gilt: Höhere Bildraten und größere Diagonalen brauchen auch mehr Saft.

Außerdem wichtig: die Anschlüsse. Gerade bei Office-PCs wird gern einmal auf die Grafikkarte verzichtet. Hier musst du unbedingt prüfen, welche Ports dir überhaupt zur Verfügung stehen. Und auch bei einigen Grafikkarten gibt es hierbei nur eine limitierte Auswahl. Hast du zudem bestimmte Anwendungen im Sinn, solltest du dich für verschiedene Verbindungen entscheiden:

  • HDMI: digitaler Anschluss, gute Bildübertragungsraten, Tonübertragung möglich, bis zu 120 Hz Übertragungsrate
  • DVI: digitaler Anschluss, hohe Übertragungsraten, bis zu 120 Hz Übertragungsrate
  • VGA: analoger Anschluss, reduziert die Bildqualität
  • DP: digitaler DisplayPort, hohe Auflösung, besseres Signal, bis zu 240 Hz Übertragungsrate
  • USB-C bzw. Thunderbolt: digitaler, sehr kleiner Anschluss mit hohen Übertragungsraten

Willst du also die oben erwähnten High-FPS-Games spielen, solltest du eine VGA-Verbindung meiden. Wiederum macht die Verwendung von HDMI zu DVI keinen Unterschied in der Übertragungsrate. Einzig der DisplayPort sowie Thunderbolt / USB-C-Anschluss ist besser, um noch höhere Reaktionszeiten zu erreichen. Im Office-Alltag hingegen kannst du jeden Port nutzen.

Individualität: Welcher ist der beste Monitor für dich?

Eins sollte klar geworden sein: Der beste Monitor ist komplett individuell und davon abhängig, was du damit machen möchtest. Während für einen Gamer die Bildwiederholrate und die Reaktionsgeschwindigkeit besonders entscheidend sind, wird der Grafikdesigner eher Wert auf eine genaue Farbdarstellung legen. Im Office wiederum kommt es hauptsächlich auf die Ergonomie an – die anderen Faktoren kannst du dann meist außen vor lassen.

Weiterführende Links
www.lichtrebell.com/monitor-kaufberatung/
www.reichelt.de/…/ratgeber-monitorkauf-welcher-nutzertyp-sind-sie/
www.testberichte.de/…/monitore.html
www.computerbild.de/artikel/cb-Tests-Monitore-Test-24-27-Zoll-Full-HD-WQHD-4K-Monitor-Test-3754056.html
www.pixelwerker.de/…/pc-monitore/
www.wikipedia.org/wiki/Computermonitor
www.giga.de/…/gsync-und-freesync-am-monitor-nutzen-so-funktioniert-die-technologie/