Ob du nun im Home Office arbeitest, einfach abends einen Film beim Streamingdienst deiner Wahl schauen möchtest oder an kompetitiven Turnieren in deinem Lieblingsgame teilnimmst: Inzwischen kommt kaum jemand ganz ohne Internet aus. Jedoch haben wir alle unterschiedliche Ansprüche an dieses. Was also die richtige WLAN-Geschwindigkeit für dich ist, wodurch diese beeinflusst wird und wie du sie verbessern kannst, verraten wir dir jetzt!
Die Grundfrage: Wie verbindest du dich mit dem Internet?
Auch wenn die Internetgeschwindigkeit und die WLAN Geschwindigkeit oft Synonym verwendet werden, bezeichnen sie eigentlich nicht das gleiche. Denn das WLAN bezieht sich wirklich nur auf die drahtlose Kommunikation zwischen den Geräten (also Router und Endgerät), während die Internetgeschwindigkeit auch beispielsweise LAN-Verbindungen abdeckt. Letzteres ist die, welche vom Telekommunikationsanbieter bereitgestellt wird.
Allein, dass es zwei unterschiedliche Begriffe gibt, bedeutet im Umkehrschluss, dass es hier Differenzen geben muss. Vielleicht hast du auch schon einmal gehört, dass LAN-Verbindungen deutlich stabiler sein sollen als die Kommunikation über WLAN. Doch nicht immer eignet sich die kabelgebundene Variante. Wir wollen dir bei der Entscheidung helfen:
Vorteile | Nachteile | |
LAN |
|
|
WLAN |
|
|
Im Grunde ist der entscheidende Faktor bei der Entscheidung, ob du WLAN oder LAN nutzt, die Mobilität. Mit LAN bist du immer an ein Kabel gebunden, welches du entweder durch den Raum ziehen musst oder an einer festen Stelle der Wand entspringt. Es eignet sich darum am besten für Desktop-PCs und Fernseher, welche an einer festen Stelle stehen. Handys, Tablets und Co. willst du wahrscheinlich auch einmal auf dem Sofa oder dem Balkon nutzen. Dazu brauchst du dann WLAN.
Wie hoch sollte die WLAN-Geschwindigkeit sein?
Deine Ansprüche an die WLAN-Geschwindigkeit werden wahrscheinlich stark mit deinem Nutzerverhalten zusammenhängen. Denn es macht einen Unterschied, welches Endgerät du nutzt, was du daran tust und wie viele Personen in deinem Haushalt leben. Zusätzlich sind natürlich auch die Voraussetzungen entscheidend, die bei dir vorhanden sind. Denn leider sind bis heute nicht alle deutschen Haushalte an das Glasfasernetz angeschlossen.
Nutzertyp: Was machst du im Internet?
Im Grunde können wir drei Nutzertypen unterscheiden. Je nachdem, welchem du dich zuordnen würdest, variiert auch die entsprechende WLAN-Geschwindigkeit, die du brauchen wirst. Surfst du eigentlich ausschließlich auf den Social Media Plattformen? Empfängst und verschickst gelegentlich einmal Nachrichten, spielst hier und da am Smartphone mal ein Game und guckst das eine oder andere Video? Dann sollte eine Leitung mit 16 Mbit/s durchaus ausreichen.
Bist du doch etwas aktiver im Internet unterwegs und schaust zum Beispiel auch auf verschiedenen Streaming-Plattformen Filme in HD? Lädst du vielleicht auch regelmäßig Content wie Spiele oder Filme aus dem Internet runter? Dann solltest du upgraden, um die Services zuverlässig und schnell nutzen zu können. Eine 50 Mbit/s Leitung sollte aber immer noch ohne Weiteres ausreichen.
Vielleicht bist du aber auch unter die Gamer gegangen und willst regelmäßig online mit Freunden gemeinsam zocken? Dann solltest du unbedingt mit einer WLAN-Geschwindigkeit von 100 Mbit/s surfen. Denn nicht nur die ständigen Downloads und Patches sollen schnell ablaufen. Nichts ist nerviger, als ein hoher Ping. Den kannst du mit einer solchen Leitung vermeiden.
Personenanzahl: Wie viele Menschen nutzen das Netz?
Mit dem WLAN verhält es sich wie mit den meisten Situationen im Leben: Umso mehr Leute etwas nutzen, desto schneller ist es alle, abgenutzt oder einfach erschöpft. Für dich bedeutet das: Umso mehr Leute dein Netz nutzen, desto schneller ist es überlastet und wird deutlich langsamer. Darum sollte die Wahl der richtigen Geschwindigkeit beim Anbieter auch immer von der Personenzahl im Haushalt abhängig sein.
Während die Werte oben für eine Person gedacht sind, erhöhen sie sich natürlich proportional zur Personenzahl. Das bedeutet, dass ein Haushalt aus zwei Mitgliedern mindestens auf eine 50 Mbit/s Leitung setzen sollte. Für mehr als drei Personen lohnen sich auf jeden Fall auch die 100 Mbit/s.
In einem größeren Büro, in dem regelmäßig mehr als fünf Personen im Internet arbeiten, solltest du besser sogar in eine 200 Mbit/s Leitung investieren. Denn hier werden in der Regel auch viele Daten in der Cloud gespeichert und von ihr wieder heruntergeladen. Der ständige Datenfluss beeinträchtigt entsprechend auch die WLAN-Geschwindigkeit.
Ausgangssituation: Was ist überhaupt möglich?
Wenn wir von WLAN (oder auch LAN) sprechen, denken wir in der Regel an Breitbandleitungen. Doch schon seit einigen Jahren gibt es durchaus noch weitere Möglichkeiten, die dir zu Hause Internet zur Verfügung stellen. Welche davon du wählst, ist natürlich zum einen von deinen eigenen Präferenzen abhängig, zum anderen aber davon, was überhaupt verfügbar ist. Die am weitesten verbreiteten Varianten wollen wir dir hier einmal vorstellen:
Vorteile | Nachteile | |
DSL |
|
|
Kabel-Internet (über Koaxialkabel) |
|
|
Glasfaser |
|
|
LTE |
|
|
Satelliten-Internet |
|
|
Wovon hängt die WLAN- Geschwindigkeit ab?
Du hast dich für eine Internetgeschwindigkeit entschieden und den entsprechenden Tarif gebucht, aber irgendwie erscheinen dir die Ladezeiten doch noch zu langsam? Das kann unterschiedliche Gründe haben. Zum einen ist der WLAN-Standard deines Routers wichtig. Hier können folgende Übertragungsraten unterschieden werden:
- 802.11b (2,4 GHz): bis zu 11 Mbit/s
- 802.11g (2,4 GHz): bis zu 54 Mbit/s
- 802.11n (2,4 GHz & 5 GHz): bis zu 600 Mbit/s
- 802.11a und 802.11ac (5 GHz): bis zu 1300 Mbit/s
Die 5 GHz-Varianten, auch wenn sie deutlich höhere Geschwindigkeiten zur Verfügung stellen, bringen nicht nur Vorteile mit sich. Sie haben leider eine geringere Reichweite als die 2,4 GHz Geschwister. Hingegen sind sie aber auch weniger anfällig für Störungen. Viele moderne Router setzen darum heute auf die so genannte Dualband-Technologie, also eine Mischung aus 2,4 GHz und 5 GHz. So bist du in den meisten Fällen bestens gewappnet.
Doch nicht nur der WLAN-Standard ist entscheidend. Auch die ausgehenden Datenströme. Hier solltest du darauf achten, dass mindestens MiMo (Multible-input und Multiple-Output), besser MU-MiMo (Multi User Multible-input und Multiple-Output) unterstützt wird. Das bedeutet im Grunde, dass mehrere Datenströme gleichzeitig mit deinem Gerät verbunden werden. So ist die Verbindung am Ende stabiler. Ein letzter Faktor können zudem deine Nachbarn sein. Denn WLAN ist ein Shared Medium, was bedeutet, dass du die Frequenzen mit deiner Umgebung teilst. Sind diese nicht ausreichend, wird dein Internet langsam.
WLAN-Geschwindigkeit verbessern: Was du tun kannst
Nachdem wir jetzt verschiedene Faktoren vorgestellt haben, die die WLAN-Geschwindigkeit und dein Empfinden dieser beeinflussen können, wollen wir jetzt schauen, wie du sie verbessern kannst. Dabei gilt es zunächst einmal zu analysieren, woran der Fehler liegt. Bei dieser Aufgabe beginnst du am besten damit, die Datenübertragung auszulesen – das geht mit vielen Webseiten ganz einfach. Stellst du hier maßgebliche Differenzen zwischen der versprochenen Internetgeschwindigkeit und der tatsächlichen fest, solltest du dich an deinen Anbieter wenden.
Prüfe diese Daten am besten auch an unterschiedlichen Punkten in deiner Wohnung. In der Nähe deines Routers sollte das Signal in der Regel besonders stark sein. Hast du einige dunkle Flecken ohne Netz gefunden, kannst du zum Beispiel mit einem Repeater arbeiten, um mehr Fläche abzudecken. Weitere Maßnahmen für eine höhere WLAN-Geschwindigkeit können sein:
- Besseren Router kaufen (am besten Dualband)
- Störquellen beseitigen (möglichst frei, Wände und Möbel schwächen das Signal)
- Geräteanzahl minimieren (Geräte ausschalten, während du sie nicht brauchst, dann verbrauchen sie auch keine Leistung)
- Kabelgebundene Verbindungen nutzen, wo viel Leistung benötigt wird (Desktop-PC und TV)
Fazit: Viele Wege führen zur besten Internetgeschwindigkeit
Im Grunde lässt sich abschließend vor allem eins sagen: Es ist nicht ein Faktor allein, der deine WLAN-Geschwindigkeit beeinflusst. Vielmehr spielen hier unterschiedliche Einflüsse eine Rolle. Schon die Grundvoraussetzungen, die in deiner Region gegeben sind, können die Internetgeschwindigkeit deutlich drosseln. Hingegen kann ein Anschluss über LAN oder auch ein Upgrade des Routers noch deutlich mehr aus deiner Leitung herausholen. Hier heißt es also Probieren und Informieren, um das Optimum herauszuholen.