Was bedeutet die Angabe AWG bei einem Kabel?

Kabel werden für die Steckdosen verlegt.

In jedem Haushalt befinden sich verschiedene Kabel, die hauptsächlich bei deiner Telefonleitung und Unterhaltungselektronik verbaut sind. Doch worum handelt es sich bei den genormten AWG-Kabeln und auf welche Angaben musst du dabei achten?

Was heißt AWG?

Die Abkürzung AWG steht für „American Wire Gauge“ und steht für eine überwiegend in den Vereinigten Staaten, genauer gesagt in Nordamerika verwendete Kodierung für Drahtdurchmesser. Diese Abkürzung hat sich nach und nach weltweit vor allem in den Industriestaaten eingebürgert und wird daher auch in Deutschland verwendet.

Bedeutung

Die Bezeichnung wird bei elektrischen Leitungen aus Draht und Litzen verwendet und dient bei elektrischen Leitungen zur Bezeichnung des Kabelquerschnitts. Genauer gesagt, des Querschnitts der Adern.

In Deutschland bestehen die Stromkabel, die im Haus verlegt sind, immer aus einem Kupferkern. Und dieser Drahtkern hat eine bestimmte Dicke, die sich jeweils danach richtete, welcher Maximalstrom später hindurchfließen soll.

Berechnung

Der AWG kann entweder manuell berechnet oder aus fertigen Tabelle im Internet abgelesen werden. Die Berechnung erfolgt mit der Formel

AWG = Kabelquerschnitt in mm² x Leiterwiderstand

Welche AWG bzw. Querschnitt-Angabe benötige ich bei Kabel im Haus?

Welche Kabel und welchen Querschnitt du bei der Verlegung von Hausinstallationen beachten musst, ist in Deutschland genau geregelt. Nachzulesen sind die genauen Werte in der DIN 18015 „Vorschriften für das Verlegen elektrischer Leitungen in Wohnungen oder Häusern.“ Wenn du dich danach richtest, kann eigentlich nichts schiefgehen, denn hier findest du das richtige Kabel für jede Elektroleitung. Das ist wichtig, denn jedes Kabel dient einem anderen Zweck und muss genau auf die Stromstärke ausgelegt sein, die später hindurchfließt.

Beispiel: Grundsätzlich kannst du davon ausgehen, dass ein Kabel für eine Hausinstallation einen Aderquerschnitt von mindestens 1,5 mm² haben muss. Solche Leitungen sind dann mit einer 16 A (Ampere)-Sicherung gesichert. Starkstromleitungen, die nur ein Elektriker anschließen darf, wie beispielsweise beim Elektroherd, benötigen stärkere Leitungen. Hier fordert die Vorschrift einen Mindestquerschnitt von 2,5 mm².

Flexibilität

Wichtig ist auch, dass die Leitung flexibel ist. Das wird dadurch gewährleistet, dass sich innerhalb der isolierten Leitung nicht nur ein Draht, sondern viele feine Drähte („Adern“) befinden. Daraus ergibt sich auch die Bezeichnung der Leitungen. Sie besteht aus Buchstaben, die für den Leitungstyp stehen sowie Zahlen, aus denen die Anzahl der Adern sowie der Querschnitt ersichtlich ist.

Arten von Kabeln

Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Kabeln. In deinem Haushalt wirst du am häufigsten über die folgenden 6 Arten von Kabeln stolpern – natürlich nur im übertragenen Sinn:

  • Das Herdanschlusskabel (Starkstrom), das wir vorhin bereits angesprochen haben.
  • Diverse Mantelleitungen für Steckdosen, Lampen und ähnliche Anschlüsse.
  • Das Telefonkabel, sowie Kabel für die Türklingel und die Gegensprechanlage.
  • Netzwerk- und Datenkabel für dein Internet.
  • Koaxialkabel für Radio und Fernsehgerät.
  • Lautsprecherkabel für deine Musikanlage.

Dazu kommen noch verschiedene Steuerleitungen sowie PVC-Aderleitungen für Rohrinstallationen.

Fazit: Verschiedene Kabel für verschiedene Zwecke

Damit du bei der Verlegung von Kabeln zu Hause keine Sicherheitsrisiko eingehst, solltest du dich vorab darüber informieren, welche Kabel für welchen Zweck vorgeschrieben sind. Hilfe erhältst du hierbei beispielsweise im Baumarkt oder von einem Elektriker. Aber auch im Internet findest du hilfreiche Quellen samt Tabellen, in denen übersichtlich die benötigen Kabel samt AWG aufgeführt sind.

Das richtige Verlegen von Kabeln ist wichtig, damit das Kabel später den geplanten Stromfluss auch problemlos aushält. Dann können die AWG-Kabel ohne Stromverlust die Signale von Telefon oder Sprechanlage übertragen.

Hinzu kommt, dass sie auch den Umgebungsbedingungen angepasst sein müssen. Nur so kannst du sicher sein, dass weder Hitze noch Kälte oder auch Feuchtigkeit die Kabel beeinträchtigt. Verlegt werden können die Kabel beispielsweise in Leerrohren, auf Putz, im Putz oder unter Putz (im Mauerwerk).

Bei Starkstromleitungen oder auch immer dann, wenn du unsicher bist, welche Kabel du verwenden musst, solltest du den Profi rufen.

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