Jeder PC benötigt ein Computernetzteil zur Stromversorgung. Es wandelt Wechselstrom in Gleichstrom um und befindet sich im Computergehäuse, üblicherweise in Verbindung mit einem Lüfter als Überhitzungsschutz.
Die Netzteile sollen effizient und sicher arbeiten. Dazu werden die verschiedenen Faktoren in Kennzahlen unterteilt, die dem Nutzer Informationen über eben diese Punkte vermitteln. Welche Kennzahlen das sind und was sie bedeuten, erklären wir dir hier.
Was sind Effizienzklassen?
Ein Netzteil soll möglichst stromsparend arbeiten. Dabei muss auch bei großer Belastung die Umwandlung in Gleichstrom sauber, stabil und stromsparend ablaufen. Die Last sowie der daraus resultierende Stromverbrauch hängt also auch davon ab, wie sehr du das Netzteil beanspruchst. Wichtig ist dabei auch, dass die Geräte sich nicht so stark erhitzen.
Was heißt Leerlauf, Mittlere Last, Maximallast?
Die Leerlaufspannung ist die Spannung, wenn kein Strom fließt oder wenn kein Gerät am Stromkreis angeschlossen ist. Jedes Gerät, oder hier das Netzteil, kannst du mit seiner maximalen Leistung (Volllast) oder auch einer Teillast betreiben. Im Stromnetz unterscheidet man dabei zusätzlich die zeitabhängige Leistung. Diese wird eingeteilt in die Grundlast, Mittellast und Spitzenlast. Dabei kann im Leerlauf der Verbrauch bei guter und sparsamer Rechnerkonfiguration bis auf 6 Watt sinken.
80Plus
Wenn du ein Küchengerät kaufst, sind darauf Angaben über Effizienzklassen enthalten. So etwas Ähnliches gibt es auch bei PCs und Netzteilen. Seit 2004 gibt es dafür bereits eine Zertifizierung, die sich „80 Plus“ nennt. Netzteile, die mit „80 Plus“ ausgewiesen sind, sollen bei einer Beanspruchung (Last) von 20%-100% immer noch einen Wirkungsgrad von rund 80% erreichen. „80 Plus“ wird außerdem eingeteilt in Bronze, Silber, Gold und Platinum. Diese Einteilungen stellen sogar noch höhere Anforderungen.
Beispiel
Wenn dein Laptop oder vielmehr seine Komponenten (wie deine Festplatte, dein Speicher, deine Grafikkarte, das Mainboard und die CPU) rund 300 Watt aufnehmen und dein Netzteil 65% Wirkungsgrad besitzt, dann ergibt sich daraus ein Verlust von 161 Watt. Stell dir diese Menge mal als leuchtende Glühbirnen vor! Im Vergleich dazu ist der Verlust bei einem 80 Plus Platinum Netzteil nur 19 Watt.
Begriffe der Netzteil Sicherheit
Das Netzteil muss so sicher sein, wie jedes andere elektrische Gerät. Wichtige Kennzahlen und Begriffe sind daher vor allem solche, die sich mit Überlastung oder Überhitzung und Kurzschluss beschäftigen.
- OCP (Überstromschutz) – wenn der Strom innerhalb eines bestimmten Zeitraums eine festgelegte Stromstärke übersteigt. (Gibt es auch im Verteilerkasten eines Hauses).
- OVP (Überspannungsschutz) – wenn die Spannungen über eine bestimmte Toleranzgrenze ansteigen, schaltet das Netzteil ab.
- UVP (Unterspannungsschutz) – Falls die Spannung unter eine bestimmte Toleranzgrenze sinkt, schaltet das Netzteil ab.
- SCP (Kurzschlusssicherung) – Wenn im Gerät ein Kurzschluss entsteht, verhindert diese Sicherung die Beschädigung des Netzteils und der Komponenten im PC.
- OTP (Überhitzungsschutz) – eine Temperaturbegrenzung ähnlich wie beim Herd oder Backofen.
- OPP (Überlastschutz) – wenn dem Netzteil zu viel Leistung abverlangt wird, als es bautechnisch möglich ist, schaltet es sich aus.
PC Netzteil Formatfaktoren
Wenn du ein Netzteil kaufst, brauchst du irgendwelche Angaben, anhand derer du feststellen kannst, ob es auch zu deinem PC oder vielmehr in deinen PC passt. Dazu dienen verschiedene Formate, die sich auf die Abmessungen und Befestigungsmöglichkeiten beziehen. Aber auch auf die Steckerabmessungen, -belegungen und -anzahl sowie die Ausgangsspannung und Wirkungsgrade.
Gängig sind heute hauptsächlich ATX-Formate oder die verwandten SFX und TFX-Formate. Vor 20-30 Jahren war dagegen AT üblich. Und im Intel-Pentium 4 nutzte man hauptsächlich das BTX-Format.
Übersicht:
- ATX (Advanced Technology Extended) gängiges Format
- SFX (ähnlich ATX, aber für kleinere PCs)
- LFX (Low Profile Form Factor, ähnlich ATX)
- TFX (für flache Gehäuse)
- EPS (Entry Lever Power Supply, als Erweiterung zum ATX-Format für stärkere Netzteile und Server.)
- BTX (Balanced Technology Extended)
- CFX (als Ergänzung zum BTX, aber für kleinere Gehäuse)
Wieviel Watt reicht für meinen Rechner?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Es hängt nämlich ganz davon ab, welche Komponenten im PC enthalten sind und wie sehr der PC beansprucht wird. Also beispielsweise bei einem Spiele-PC, der im Dauerbetrieb genutzt wird. Ein solcher benötigt nämlich rund 300 bis 350 Watt bei maximaler Last.
Eine gute Grafikkarte benötigt locker 230 Watt, dazu kommt noch der PC selbst. Daher sind schnell Netzteile von mindestens 500 Watt nötig. Eine gute Hilfe, um den Wattbedarf zu berechnen, bietet die Gamerseite Only4Gamers. Dort findest du einen Online-Rechner, der dir die geeignete Wattzahl für deine Komponenten empfiehlt.