Die technische Evolution bei Computer-Monitoren schreitet unaufhörlich voran. Nicht mehr viel erinnert beim Blick auf die neuesten Modelle noch an die klobigen Platzfresser aus der Zeit der Röhrenmonitore. Mittlerweile sind die Geräte so flach und damit auch so leicht wie nie. Die Weiterentwicklung beschränkt sich allerdings nicht allein auf die Abmessungen. Im Fokus steht vor allem die Bildqualität. Schließlich soll nicht nur jedes noch so kleine Detail gestochen scharf erkennbar sein; die Augen sollen auch auf andere Weise so gut es geht geschont werden. Und da kommt ein ganz bestimmter Faktor ins Spiel. Der Hz-Wert der 360Hz Technologie.

Was bedeutet eigentlich Hertz?

Die Angabe in Hertz (Hz) bezeichnet die sogenannte Bildwiederholrate. Hierbei handelt es sich um die Anzahl der Bilder pro Sekunde. Grundsätzlich wird hier eine ganz natürliche Eigenschaft des menschlichen Körpers genutzt. Ändert sich nämlich der Bildinhalt, so überlagert er das neue Bild für wenige Millisekunden mit dem vorangegangenen, wodurch beide Bilder miteinander verschmelzen.

Eine niedrige Bildwiederholrate oder auch Bildwiederholfrequenz ist ursächlich für den bekannten Flimmereffekt. Wenn du beispielsweise lange Zeit vor einem Monitor gesessen hast, etwa bei der Arbeit oder eben beim Gamen, und nach einiger Zeit lästige Kopfschmerzen verspürt hast, lag das sehr wahrscheinlich an einer niedrigen Bildwiederholrate deines Monitors. Im Allgemeinen lässt sich also sagen, dass ein Monitor deine Augen umso mehr schont, je höher die Bildwiederholrate, also die Hertz-Zahl ist.

Welche Hz-Werte gibt es bei Monitoren und worin unterscheiden Sie sich?

Insbesondere beim Gaming sind die Anforderungen an die Monitore besonders groß. Schließlich wird hier teilweise nicht nur vergleichsweise lange vor dem Bildschirm gesessen; auch sind die konsumierten Bilder von sehr schnellen Bewegungen geprägt. Das stellt deinen Monitor und deine Augen vor beachtliche Herausforderungen. Im Grunde genommen geht es für die Hersteller von Monitoren darum, die Leistungen der heutigen Grafikchips mit der Fähigkeit der Bildschirme, die erzeugten Bilder in adäquater Qualität wiederzugeben, in perfekter Symbiose verschmelzen zu lassen. Ein äußerst schwieriges Unterfangen, da die Grafikkarten im Regelfall Bilder in einer sehr viel höheren Frequenz generieren können, als es ein gewöhnlicher Monitor wiederzugeben vermag.

Viele Monitore arbeiten heute mit einer Bildwiederholfrequenz von 60 Hz. Hierbei werden also 60 Bilder pro Sekunde vom Monitor dargestellt, was für einen Monitor, dessen Aufgabengebiet vordergründig in der Abbildung von Texten, Tabellen etc. besteht, zumeist ausreicht. Beim Gaming muss der Bildschirm jedoch erheblich höhere Anforderungen erfüllen, weil hier viele schnelle Bewegungen wiedergegeben werden müssen. Ein Modell mit 60 Hz wäre aus diesem Grund zum Gaming für dich eher ungeeignet. Daher greifen viele Gamer lieber zu einem Gerät mit 144 Hz oder 240 Hz. Ein direkter Vergleich der Bildwiederholrate zeigt, dass der höhere Wert hier den Ausschlag gibt.

Schon mit 144 Hz und erst recht mit 240 Hz ist der sogenannte Input-Lag, also die Verzögerung zwischen dem Zeitpunkt des Ausführens einer Aktion mit beispielsweise der Maus bis zur visuellen Umsetzung auf dem Bildschirm, Schnee von gestern. Auch dem unliebsamen Tearing-Effekt wird dadurch effektiv vorgebeugt. Dieser entsteht immer dann, wenn deine Grafikkarte mehr Bilder erzeugt, als dein Monitor darstellen kann. Als Resultat versucht der Bildschirm, 2 Bilder gleichzeitig wiederzugeben, die er dadurch ein wenig versetzt darstellt, was zu „Zerreißungen“ des Bildes führt.

Welche Vorteile bietet die 360Hz Technologie?

Besonders bei Gamern spielt die Bildwiederholfrequenz eine Schlüsselrolle bei der Wahl des Monitors. Wer anspruchsvolle Games spielt, verfügt zumeist auch schon über eine Hochleistungsgrafikkarte. Einen Bildschirm zu finden, der die Leistungen des Grafikchips auch adäquat umsetzen kann, ist oftmals gar nicht so einfach. Nach 144 Hz und 240 Hz gibt es mittlerweile aber Modelle, die diese Mammutaufgabe noch effizienter bewältigen können. 360 Hz lautet das Gebot der Stunde in der Welt der Gaming-Enthusiasten.

Diese vergleichsweise neue Technologie bildet schnelle Bewegungen noch flüssiger ab und lässt damit das Her(t)z jedes Gamers höherschlagen. Insbesondere jenes der eSportler, die sich ständig auf der Suche nach jedem noch so kleinen Vorteil befinden, der ihnen zum Sieg über den oder die Konkurrenten verhelfen kann. Die Bewegungen werden noch klarer und direkter wiedergegeben, was sich insbesondere bei sogenannten „Flick Shots“ in Ego-Shootern bemerkbar macht. Dabei handelt es sich um ein wichtiges Element in diesem Genre, welches zuweilen über Sieg oder Niederlage entscheidet. Schließlich geht es um die Trefferquote beim plötzlichen Auftauchen im gegnerischen Sichtfeld. Hier sind Nuancen dafür ausschlaggebend, ob du selbst triffst oder getroffen wirst.

Fazit: Welche Bildwiederholfrequenz benötige ich?

Diese Frage ist nicht allgemeingültig zu beantworten, da sie von deinen eigenen Ansprüchen abhängt. Wenn dein Monitor beispielsweise nur Textverarbeitungsprogramme und grafisch eher weniger anspruchsvolle Spiele wie Wirtschaftssimulationen wiedergeben muss, ist ein Modell mit 60 Hz vollkommen ausreichend. Wenn du aber ambitionierter Gamer bist und dich womöglich auch noch in die Welt der eSports orientieren möchtest, gibt es keinen schlüssigen Grund, nicht von der neuen 360 Hz-Technologie Gebrauch zu machen. Schließlich kann auf diesem Level der Unterschied zwischen 120 Hz und 360Hz und sogar zwischen 240 Hz und 360 Hz unter Umständen über Sieg oder Niederlage entscheiden.