Ein Strommessgerät braucht man in der Messtechnik, um die elektrische Stromstärke zu messen. Die Maßeinheit dafür ist Ampere (A). Daher nennt man das Stromprüfgerät auch manchmal Amperemeter. Für die Messung in Laboren oder in der Feldforschung setzt man auch sogenannten Multimeter ein, die mehrere Messbereiche prüfen können.

Keine Verwechslung mit dem Wattmesser
Das Strommessgerät misst die Stärke, wohingegen die Leistung eines Gerätes (elektrische oder mechanische Leistung, aber auch Wärmeleistung oder Strahlungsleistung) in Watt gemessen wird. Das Gerät wird daher auch manchmal Wattmeter genannt.

Wie misst man Strom

Um den Strom zu messen, muss er durch das Messgerät fließen. Dazu ist er an das Verbrauchsgerät anzuschließen. Dafür ist der Stromkreis zuerst zu unterbrechen, dann lässt sich das Messgerät gefahrlos zwischenschalten.

Einstellungen

Danach ist es notwendig, das Messgerät korrekt einzustellen. Dafür ist zwischen Gleichstrom (DC) und Wechselstrom (AC) sowie kleinen und großen Strömen zu unterscheiden. Diese werden in Ampere (A) oder Milliampere (mA) gemessen.

Folgende Einstellungen sind vorzunehmen: Bei Gleichstrom ist DC zu wählen. Und bei kleinen Strömen mA, bei großen Strömen A. Bei Wechselstrom ist AC einzustellen. Auch hier lautet die Auswahl für kleine Ströme mA und bei großen Strömen A. Jetzt ist das Messgerät an die Leitungen anschließen. Nun ist bei fließendem Strom die Stromstärke ablesbar.

Messung ohne Unterbrechung des Stromflusses

Soll der Stromfluss nicht unterbrochen werden, kann man einen Bypass legen. Es ist auch denkbar, den Stromfluss einer einzelnen Leitung mit einem Zangenstrommesser zu messen. Dieses Messgerät erfasst das Magnetfeld, welches der Stromfluss verursacht. Außerdem kann der Strom durch eine Diode geleitet werden. Der Strommesser wird dann parallel zur Diode angeklemmt.

Der optimale Einsatz von Strommessgeräten

Strommessgeräte kommen nicht nur in der Forschung, dem Labor und der Industrie zum Einsatz. Sie werden auch Zuhause verwendet, um Stromfresser zu entlarven. Um Strom und Energiekosten zu sparen, können Hausbesitzer den Verbrauch der einzelnen Elektrogeräte messen und notieren. Später können sie die Werte des Energiemessgeräts auswerten, um die Energiefresser durch sparsamere Geräte zu ersetzen.

Woher kommt das Gerät und wer macht die Messung?

Dafür kann man sich ein eigenes Gerät anschaffen oder bei Stromversorgungsunternehmen und Verbraucherzentralen ausleihen. Auch Energieberater können die Messung vornehmen. Sie helfen in jedem Fall bei einer qualifizierten Auswertung. Bei einigen Geräten ist es hilfreich, wenn ein Profi die Messungen vornimmt. Manche Geräte müssen längere Zeit überwacht werden und ein Experte hilft, Messfehler zu vermeiden. Dabei kommen normalerweise Stromzähler für die Steckdose zum Einsatz.

Worauf ist bei der Messung zu achten?

Für eine Stromverbrauchsmessung ist es gut, sich eine Liste der Geräte anzulegen und die Messwerte einzutragen. Besonders wichtig ist das Strommessen an Geräten, die im Stand-by-Betrieb laufen. Bei Geräten wie Wasch- oder Spülmaschine sollten die Werte aller Spülgänge oder Waschprogramme nacheinander ermittelt werden.

Welche Geräte gibt es?

Strom kann mit verschiedenen Geräten gemessen werden.

Analoge Geräte

Früher wurden die Messungen mit analogen Stromtestern vorgenommen. Historisch bedeutsam sind die Einbau-Strommessgeräte mit Drehspulmesswerken. Diese sind zuverlässig und unempfindlich. Daher sind sie immer noch bei geringen Gleichstromflüssen im Einsatz.

Für Wechselstrommessungen bieten sich Drehspulmesswerke mit einem Gleichrichter an. Aber bei der Messung entsteht ein großer Spannungsabfall durch den Eigenstromverbrauch (Stromverbrauch Messgerät). Für diesen Messzweck greifen Profis deshalb zu einem Analogmultimeter mit Verstärker gegriffen.

Weitere analoge Geräte sind:

  • Dreheisenmesswerk (misst Effektivwerte bis 50 Hertz Gleichstrom)
  • Hitzdrahtmesswerk (misst über einen Draht mit Hebelwerk und Zeiger, wird aber schon sehr lange nicht mehr hergestellt)
  • Messumformer (Messwandler und Stromwandler für Industrie und Automatisierungstechnik)
  • Strommessung über das Magnetfeld mit dem Zangenstrommesser (Transformator oder Stromsensor)
  • Stromwandler (für große Wechselströme)
  • Strommessung mit Shunt (für große Gleichströme)
  • Messung von winzigen Stromstärken (Pikoampere, pA) funktionieren nur, wenn man sie in proportional große Ströme umformt

Digitale Geräte

Heute sind die Messungen einfacher und genauer mittels digitaler Geräte vorzunehmen. Digitale Messgeräte messen den Spannungsabfall über einen Messwiderstand (Shunt). Diese digitalen Geräte können verschiedene Funktionen und Messungen übernehmen. Sie heißen auch Vielfachmessgeräte oder Digitalmultimeter. Üblicherweise sind die Einstellungen dafür direkt über einen Drehschalter am Gerät zu machen.

Zusätzlich gibt es fest eingebaute Geräte (Einbau-Strommessgeräte). Sie kommen beispielsweise in Schalttafeln von Geräteräumen vor, wo sie durch das Personal leicht zu überwachen sind. Die dazu notwendigen Shunts (Messwiderstände) kommen beim ersten und einmaligen Einbau ebenfalls mit dazu.

Und immer daran denken: Die nächste Stromrechnung kommt bestimmt.