Ob ganz klassisch im Gaming-Bereich, wenn es um Lifestyle oder sogar Kunst geht: Livestreamen ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Hast auch du schon überlegt, damit zu beginnen? Doch die Hürden sind dir einfach zu groß? Schließlich braucht es doch ein ausgeklügeltes, teures Streaming-Setup – oder? Wir erklären dir, was du wirklich für den Start benötigst und was vielleicht sinnvolle Ergänzungen sein könnten. Erfahre hier mehr!

Vorab: Was bedeutet Streamen eigentlich?

Bevor wir genau darauf eingehen, was du für ein Streaming-Setup alles brauchst, wollen wir uns der Tätigkeit an sich einmal widmen. Denn immer öfter hört man im Alltag, dass jemand auf einer Plattform streamt, aber gleichzeitig streamen wir auch Filme auf Netflix und Co. Wo liegt da die Gemeinsamkeit?

Im Grunde handelt es sich bei jedem Stream um eine Darstellung audiovisueller Inhalte. Diese werden auf dem Zwischenspeicher deines Gerätes – also dem TV, Handy oder Rechner – gespeichert, du musst also nichts permanent herunterladen. Beim Livestream ist das Besondere, dass diese Übertragung gar nicht oder nur minimalst zeitversetzt stattfindet.

Dein Streaming-Setup: abhängig vom Content

Im Grunde gibt es wahrscheinlich hunderte Formen von Content, die man unterscheiden könnte. Geht es dir aber speziell darum, ein geeignetes Streaming-Setup zusammenzustellen, hast du die Wahl zwischen zwei Ausrichtungen: Gaming- und den IRL-Inhalte. Unter die „In Real Live“-Streams fällt dabei eigentlich erst einmal alles, was kein Spiel ist, also nicht in der virtuellen Welt stattfindet. Das bedeutet: Eventübertragungen, Arts & Crafts, Muckbangs, Diskussionen und Live-Vlogs.

Je nachdem, worin du dich also ausprobieren möchtest, wirst du ganz unterschiedliche Anforderungen haben. Eins vorab: Willst du erst einmal schauen, ob dir das Livestreamen überhaupt Spaß macht, investiere nicht gleich in ein aufwendiges Setup. In der Regel reicht für eine IRL-Übertragung schon ein Smartphone und für Gaming-Content dein PC, solange dieser die Spiele abbilden kann. Doch dazu gleich mehr!

Just Chatting: So sieht dein IRL-Streaming-Setup aus

In den meisten Fällen sind IRL-Streaming-Setups deutlich unaufwändiger als solche für Let’s Plays. Das liegt einfach daran, dass du meist komplett auf den PC verzichten kannst. Stattdessen steuerst du deinen Live-Content via Smartphone – und hier hast du auch schon die meisten Funktionen in einem Gerät vereint. Doch nicht nur das: Die aktuellen Modelle bringen auch eine scharfe Kamera, guten Arbeitsspeicher und eine hervorragende Rechenleistung mit. Dadurch fällt der Qualitätsunterschied, vor allem im Vergleich zur externen Kamera, kaum noch auf.

Mobiles Streaming-Setup für Anfänger

Willst du dich also einmal ausprobieren, ist das wohl das Tool deiner Wahl. Ergänzt werden muss es dann nur noch durch die entsprechende Software. Das ist zum einen natürlich die Plattform, auf der du streamen möchtest, zum anderen aber auch eine App wie Streamlabs. Diese ermöglicht dir mehr Funktionen, wie zum Beispiel angepasste Themes mit individuellen Farben und zusätzliche Widgets, die im Stream erscheinen.

Unser Tipp: Gerade für den Anfang mag es vielleicht verführerisch sein, die Front-Kamera an deinem Handy zu nutzen. Schließlich kannst du hier schnell prüfen, was in deiner Übertragung selbst passiert, ob alles Wichtige im Frame ist und, und, und. Jedoch hat diese Option den großen Nachteil, dass sie in der Qualität meist deutlich schlechter ist, als die Hauptkamera am Rücken deines Smartphones. Traust du es dir also zu, solltest du besser immer diese Option nutzen. Willst du deinen Stream trotzdem im Blick haben, kannst du ihn auf einem zweiten Gerät öffnen.

Neben der, wenn auch nicht schlechten, dennoch immer begrenzten Videoqualität, bringt das Smartphone noch einige Einschränkungen mit, die du vorher bedenken solltest. So ist zum Beispiel die Bildstabilisierung ein großes Thema – die ist bei vielen Modellen nämlich quasi nicht oder nur geringfügig vorhanden. Willst du also deine nächste Tour auf dem Mountainbike oder eine Wanderung übertragen, wird das schnell sehr ruckelig für deine Follower. Allgemein bist du in der Übertragungsrate limitiert – für den Anfang ist das kein Problem, jedoch könnte es früher oder später Zeit für ein Upgrade werden.

Jetzt wird’s professionell

Hast du schon einige Erfahrungen und Follower gesammelt und das Livestreaming für dich entdeckt? Dann könnte es sein, dass es an der Zeit ist, in ein hochwertigeres Setup zu investieren. Wir haben es oben schon erwähnt: Das ist vor allem sinnvoll, wenn du viel unterwegs aufnimmst und in Bewegung bleibst.

An erster Stelle sollte hier also eine Kamera mit Bildstabilisator stehen. Hervorragend eignen sich dazu Action-Cams wie die GoPro. Denn diese sind für Bewegung ausgelegt und können oft allen Bedingungen standhalten. Ein Sprung ins Wasser, Ziplining durch die Berge oder auch der gelegentliche Sturz sind dank cleverer Konstruktionen und gutem Zubehör kein Problem und können in deinen Stream mit einfließen.

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Möchtest du Kunstprojekte übertragen oder deine eigene Musik mit der Welt teilen? Muckbangs und Unboxings angehen oder einfach mit deinen Followern quatschen? Dann reicht in der Regel ein statisches Setup. Hier kannst du durchaus weiterhin zu deinem Handy greifen oder du verwendest für noch bessere Qualität eine DSLR-Kamera. Aber Achtung! Diese sollte speziell auch für Videoaufnahmen ausgelegt sein, sonst tendieren sie dazu, zu überhitzen. Ergänzen kannst du dein Streaming-Setup natürlich auch durch eine gezielte Beleuchtung und ein hochwertiges Mikrofon.

Apropos Ton: Möchtest du noch mehr zum Thema Aufnahmeequipment erfahren? Dann schau doch auch in unseren Beitrag dazu rein!

Let’s Play: dein Setup für den Gaming-Stream

Das Teuerste am Streaming-Setup für Games ist eigentlich der PC an sich. Hast du diesen schon zur Verfügung, fällt dieser Faktor erst einmal weg. Mit der passenden Software kann es hier oft direkt losgehen – zumindest solange du nicht das Bild einer Konsole übertragen möchtest. Aber dazu gleich noch mehr.

Ein Mann sitzt vor einem PC, ein Mikrofon vor ihm und ein Headset auf dem Kopf

Foto: © AronPW, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Unsplash.com

Streaming-Equipment für die virtuelle Welt

Wir haben es eben schon gesagt: Der kostenintensivste Faktor ist der Gaming-PC. Was dieser an Leistung mitbringen sollte, damit deine Liveübertragung auch stabil und hochauflösend angezeigt werden kann, haben wir einmal in der folgenden Tabelle festgehalten. Kurz vorab: Zu Beginn reichen die Mindestanforderungen durchaus aus. Upgraden kannst du später schließlich jederzeit.

Mindestanforderung Empfohlenes Setup High-End Streaming-Setup
Prozessor / CPU Intel i5 / Ryzen 5 Intel i7 / Ryzen 7 Intel i9
Arbeitsspeicher / RAM 8 GB DDR3 16 GB DDR4 32 GB DDR4
Grafikkarte Nvidia GeForce GTX 1060 Nvidia GeForce RTX 2060 Nvidia GeForce RTX 3080

Wir haben hier die Grafikkarte mit aufgeführt, jedoch ist sie für den Stream an sich gar nicht entscheidend. Sie ist wirklich eher dafür gedacht, dass sich deine Games auch auf den entsprechenden Einstellungen zocken und damit an deine Viewer übertragen lassen. Hast du diese Hardware beisammen, kannst du schon loslegen. Mit einer Software wie OBS Streamlabs sind dann – ähnlich wie auf dem Smartphone – noch Individualisierungen am Layout und Design möglich.

Willst du neben dem Game auch Ton übertragen, brauchst du ein Mikro. Zu Beginn reicht das Headset-interne aus, später kannst du aber über ein Tischmikrofon nachdenken. Diese haben meist eine bessere Aufnahmequalität. Hast du vor, außerdem dein eigenes Bild zu streamen, brauchst du eine Kamera – eine Webcam ist hier ein guter Start. Ergänzen kannst du diese um ein Ringlicht und, je nach individuellem Geschmack, um einen Greenscreen. So wirkt das Ganze schnell super professionell.

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Optionen für die Konsole: Streamen mit Capture-Card

Willst du auf der Konsole zocken und das Bild übertragen? Dann brauchst du dazu ein zusätzliches Hilfsmittel: Nämlich eine Capture-Card, zumindest, wenn du möglichst wenig Leistung verlieren willst. Diese nimmt das Geschehen an deiner Konsole direkt auf und sendet es an einen PC, welcher dann die Live-Schaltung steuert.

Im Grunde bedeutet das also, dass du auch beim Streamen an der Konsole einen Rechner brauchst. Aber keine Sorge, dieser hat nur geringe Ansprüche. Das Wichtigste ist hierbei ein guter Prozessor, der die Daten entsprechend verarbeiten und weitergeben kann. Ein i5 ist durchaus ausreichend. Dazu noch etwa 8 GB RAM, ein Mainboard und ein Betriebssystem. Auf die Grafikkarte kannst du verzichten, wenn du einen OnBoard-Chip verwendest.

Übrigens: Ein solcher dedizierter Streaming-PC ist auch dann eine gute Lösung, wenn du aus deiner Live-Übertragung vom Handy oder dem Rechner mehr rausholen möchtest. Denn er übernimmt die gesamte Rechenleistung des Streams an sich und gibt somit mehr für deine Games und Co. am Hauptgerät frei.

Das Drumherum für dein Streaming-Setup

Nachdem wir dir nun das wichtigste Streaming-Equipment für alle Anlässe vorgestellt haben, wollen wir noch einmal kurz einen Blick auf das Zubehör sonst werfen. Besonders wichtig ist bei der Liveübertragung eine stabile und gute Internetverbindung. Diese bestimmt am Ende auch, wie gut die Bildübertragungsrate überhaupt sein kann. Ein Upload von 4.500 bis 6.000 Kbit/s ist das Non-plus-Ultra. Zu Beginn reichen aber durchaus auch 2.400 Kbit/s (meist bei einer Downloadgeschwindigkeit von 16.000 Kbit/s).

Außerdem, und wahrscheinlich vorab am wichtigsten, musst du dich für eine Streaming-Plattform entscheiden. Diese sollte sich zum einen nach deinem Content, aber auch nach den angestrebten Zielen richten. Am populärsten für das Livegehen ist nach wie vor Twitch. Besonders, wenn du Gaming-Inhalte schaffen willst, ist das wahrscheinlich dein erster Anlaufpunkt. Mit Facebook Gaming hat der Megakonzern allerdings eine attraktive Alternative zum Amazon-Konkurrenten geschaffen.

Twitter und Instagram sind hingegen ideal für IRL Content. Das Ganze ist dabei auch besonders unkompliziert gestaltet und macht den Einstieg leicht. Ein ausgeklügeltes Streaming-Setup ist nicht vonnöten. Fehlt nur noch der Entertainment-Riese YouTube. Auch hier kannst du inzwischen streamen. Jedoch handelt es sich dabei eher um ein zusätzliches Feature und es ist (bisher) relativ schwer, initial gefunden zu werden. Wofür du dich also auch entscheidest, das Wichtigste ist, dass du dich auf der Plattform wohlfühlst!

Weiterführende Links
www.futura-sciences.com/de/streamen-was-ist-das-definition_3619/
www.obs-server.com/de/irlstreaming/
www.delamar.de/…/streaming-setup-59971/
www.streamingwelt.com/setup/