Keine Frage – wer regelmäßig zockt, braucht das richtige Equipment. Neben einem leistungsstarken PC für die Power lassen dich aber erst flüssige und kristallklare Bilder so richtig ins Game eintauchen. Gute Gaming-Monitore versprechen ruckelfreien Spielspaß, aber du musst dafür auch tiefer in die Tasche greifen. Ob sich die Investition für dich lohnt und auf was du beim Kauf achten solltest, erfährst du hier.

Brauchst du überhaupt einen Gaming-Monitor?

Ob sich die Anschaffung eines Gaming-Monitors für dich lohnt, hängt ganz klar von deinem Nutzerverhalten ab. Wenn du nicht zockst und deinen Rechner nur für Studium, Arbeit und Netflix schauen verwendest, wirst du auch mit einem normalen Bildschirm mit 60 Hertz zufrieden sein. Bist du aber passionierter Gamer, dann ist die Überlegung in einen hochqualitativen Screen zu investieren durchaus angebracht.

Zwei Monitore stehen im Hintergrund vor einer Tastatur mit Maus.

Foto: © Ron Lach , Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pexels.com

Wobei es auch hier darauf ankommt, welche Art von Spielen dein Ding ist. Für ältere oder nicht grafikintensive Spiele, wie Portal, Minecraft oder Solitaire, hast du auch ohne einen Mega-Screen genügend Spaß. Zockst du aber Egoshooter, Racing Games oder andere Spiele mit Fokus auf eine aufwendige Visuals, dann hast du dich bestimmt auch schon über Ruckler oder „zerrissene“ Bilder geärgert. Hier versprechen gute Gaming-Monitore mit speziellen Features Abhilfe. Damit die High End-Technologien aber überhaupt funktionieren können, muss dein restliches PC-Equipment dazu kompatibel sein. Behalte dies im Hinterkopf, damit du auch von den Vorteilen profitieren kannst.

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Displaytyp und Auflösung – was braucht ein guter Gaming-Monitor?

Grundsätzlich sind aktuell vier unterschiedliche Displaytypen am Markt, die sich auch für den Gamingbereich eignen. Einen allgemeinen Überblick der Vor- und Nachteile bekommst du in diesem Monitor-Blogbeitrag. Fürs Zocken sind vor allem TN- und IPS-Panels beliebt. Erstere überzeugen durch sehr schnelle Reaktionszeiten und eine hohe Bildwiederholfrequenz, was dir besonders für kompetitive Spiele den entscheidenden Vorteil bieten kann. IPS hingegen gilt als die fortschrittlichere Technik mit einer sehr hohen Farbgenauigkeit, damit du so richtig ins Spielgeschehen eintauchen kannst. Die neuesten Modelle haben auch ihre Reaktionszeiten verbessert, allerdings musst du für einen Screen mit IPS-Panel tiefer in die Tasche greifen.

Die OLED-Technologie kannte man lange nur vom Fernseher. Inzwischen hat sie aber auch die Gamer-Welt erobert. Sie besticht durch lebendige Farben, starke Kontraste, tiefes Schwarz und als i-Tüpfelchen: die niedrigste Reaktionszeit. Spielverderber ist aber leider der hohe Anschaffungspreis und die geringere Lebensdauer. Außerdem sind sie als Office-Monitor leider ungeeignet, aufgrund des sogenannten Einbrenneffekts der Pixel (d. h. die Bilder hinterlassen einen dauerhaften Abdruck auf dem Screen, wenn über einen längeren Zeitraum dasselbe Bild angezeigt wird).

4K zählt momentan als Goldstandard bei der Auflösung. Doch es gilt die Faustregel: die Auflösung muss zur Monitorgröße passen! Der Schärfevorteil von 4K entwickelt sich erst ab 32 Zoll und ohne HighEnd-Grafikkarte und Hauptplatine fehlt die entsprechende Power. Mangelt es dir also an ausreichend Platz oder dem nötigen Kleingeld, dann kannst du auch mit einer WQHD-Auflösung ab 27 Zoll oder Full HD im 24er-Zollbereich glücklich werden.

Welche Vorteile haben Ultrawide- und Curved-Bildschirme?

Curved Monitore sind inzwischen ein fester Bestandteil in der Gamer Community. Durch die Krümmung bekommst du ein stärkeres Immersionsgefühl und der Bildschirmpasst sich besser an dein Gesichtsfeld an. Dieser Effekt ist für dich aber erst ab einer Monitorgröße von 32 Zoll richtig spürbar. Häufig wirkt auch das Farbspektrum intensiver und bei langen Gamingsessions werden deine Augen weniger beansprucht, da ihr Abstand zum Display immer gleich ist.

Falls Racing-Games oder Strategiespiele dein Ding sind, dann kann sich die Anschaffung eines Ultrawide-Curved-Monitors lohnen. Durch das 21:9 bis 32:9 Seitenverhältnis wird mit dem richtigen Abstand dein Sichtfeld komplett ausgefüllt, sodass du deine Gegner auch auf nur einem Screen immer im Blick hast. Zusätzlich hast du einen 3-in-1-Vorteil:  Ultrawide-Curved-Bildschirme eignen sich sowohl zum Zocken, als auch zum Arbeiten und Filme schauen.

Farbraum, Kontrastwert, HDR – was sagt das über einen guten Gamer Monitor aus?

Für ein immersives Erlebnis muss dein Monitor die Grafik deiner Spiele optimal darstellen können. Der klassische sRGB-Farbraum (Standard-Rot-Grün-Blau) kommt in den meisten Screens zur Anwendung und ist auch für gute Gaming-Monitore Standard. Wenn du ein größeres Farbspektrum und noch lebendigere Bilder erleben möchtest, dann versuch es mit einem DCI-P3-Farbraum.

Da Details manchmal im Spiel entscheidend sind, ist das Kontrastverhältnis ein wichtiger Faktor. Für besonders scharfe und farbstarke Bilder sorgt die sogenannte HDR-Technologie. Dadurch erlebst du das ultimative Game-Erlebnis, da du Nuancen und Details viel besser visuell wahrnehmen kannst und der integrierte Farbraum gleichzeitig besser genutzt wird. Achte beim Kauf auf eine HDR-Zertifizierung, damit du alle Vorteile auch wirklich nutzen kannst. Mit DisplayHDR 600 und höher bist du auf der sicheren Seite. Mehr Informationen findest du in unserem Beitrag über HDR in Gaming-Monitoren.

Reaktionszeit und Bildfrequenz – warum ist das so wichtig fürs Zocken?

Bei Spielen wie Ego-Shootern entscheiden oft Sekunden über Sieg oder Niederlage. Somit ist die Reaktionszeit für Gamer einer der maßgeblichen Faktoren. Heutzutage sind die meisten Monitore bereits mit schnellen Reaktionszeiten ausgestattet, sodass das sogenannte Ghosting (Verzerrungs- und Unschärfe-Effekte) eher selten auftritt. Auch die Overdrive-Technik führt zu einer verbesserten Bildschärfe, da die Farbwechsel durch eine kurzzeitige höhere Spannung an den betroffenen Pixel beschleunigt werden. Herstellerangaben zu Reaktionszeiten solltest du allerdings immer etwas kritisch betrachten, da sie oft die besterzielten Ergebnisse aus einer ganzen Testreihe wiedergeben.

Welche Wiederholrate ein guter Gaming-Monitor haben sollte, hängt sehr von deinem Zockerverhalten ab. 144 Hertz-Bildschirme liegen gerade voll im Trend und wenn du Multiplayer bist und dein PC die entsprechende Leistung erzielt, dann lohnt sich die Anschaffung. Höhere Bildfrequenzen wie 240 und 360 Hertz sind eher nur für E-Sportler oder Hardcore-Gamer interessant, da ohne einen sehr starken PC die Vorteile leider flöten gehen.  Im Beitrag zur 360Hz-Technologie bekommst du ausführliche Informationen zu diesem Thema.

Premiumtechnologie – Free Sync / G-Sync

Screen Tearing kann dein Zockererlebnis so richtig vermasseln. Dabei handelt es sich um einen unerwünschten Effekt, der eine Art Riss auf dem dargestellten Bild verursacht. Dieser entsteht, wenn die Wiederholrate des Monitors nicht an die ausgegebene FPS der Grafikkarte angepasst ist. Technologien wie Free Sync und G-Sync vermeiden diese Bildfehler, indem sie GPU und Monitor synchronisieren. Der Screen zeigt genau so viele Frames pro Sekunde an, wie der Grafikprozessor liefert.

Variable Bilderwiederholraten wurden sowohl für AMD- und NVIDIA-Grafikkarten entwickelt. AMD setzt dabei auf die FreeSync-Software, die jedoch die unschönen Bildruckler nur unterdrückt. NVIDIA mit dem G-Sync-Modul dagegen verhindert diese und ist somit qualitativ noch besser. Dies macht sich aber auch in einem deutlichen höheren Preis bemerkbar.

Das Bild allein macht deinen Gaming-Monitor allerdings noch nicht perfekt. Checke vor dem Kauf, ob alle wichtigen Anschlüsse vorhanden sind und diese kompatibel mit deinem Equipment sind. Dein neuer Screen sollte sich auch ergonomisch deinen Gegebenheiten anpassen können, damit du bequem zocken kannst.

Weiterführende Links

www.intel.de/…/everything-you-need-to-know-about-gaming-monitors.html
www.ajoure-men.de/…/gaming-monitor-vs-normaler-bildschirm-muss-es-wirklich-teuer-sein/
www.pcwelt.de/…/ratgeber-lohnen-sich-profi-gaming-monitore-mit-gewinnspiel.html